Tradition in steilsten Lagen

Freiendiez

Freiendiez (Vrigendetse 1301, Freiendietz 1506) wird im Zusammenhang mit Weinbau erstmals 1301 erwähnt, nämlich im Zuge des Verkaufs von Weingärten in Coenenbete und bei der St. Margaretenkapelle gelegen.

Den folgenden Dokumenten können wir zahlreiche Orts- bzw. Lagebezeichnungen entnehmen, die zum Teil in heutigen Diezer bzw. Freiendiezer Flurnamen wiederzufinden sind.


Erster bekannter urkundlicher Nachweis von Weinbau bei Freiendiez

14. September 1301

Graf Gerhard von Dietz (‚Detse‘), seine Frau Elisabeth und ihr Sohn Gerhard bekunden ihre Zustimmung dazu, daß Crafto von Freiendiez, seine + Frau Gertrud und Heinrich Scolpaffe dem Kloster Dirstein einen Weingarten schenkten, in Coenenbete unterhalb des Weingartens der Odilia, Witwe des Johann von Freiendiez (‚Vrigendetse‘), nach den Feldern zu gelegen.

Originaldatierung: D. 1301, in die sancti Materni

Quelle: Arcinsys Hessen / HHStAW, Bestand 21, Nr. U 17

Einzelheiten zur ehemaligen Weinbergslage Coenenbete finden Sie über die eingefügte Verlinkung.


HISTORISCHE LAGEN

Die zahlreichen Dokumente weisen unter anderem zwei Lagen aus, die bereits lokalisiert werden konnten:
Der Schläfer (ab 1354),
Zahlbach (ab 1350)
Spielhäuser (1591).
Einzelheiten und weitere Erwähnungen finden Sie über die Verlinkungen.

Weitere benannte Lagen – aufgezeigt als weitere Erwähnungen – konnten bisher noch nicht lokalisiert werden: 
Coenenbete (ab 1314),
bei der St. Margaretenkapelle (1314),
an Spilhusers Weingarten (1406),
gen dem dorffe an Dyrster pade (1406),
an dem Haynberge (1424) und

Die Untersuchungen dazu dauern an.

Im Dörsbachgraben konnte durch den Fund von Stützmauerfragmenten Weinbau mit ziemlicher Sicherheit nachgewiesen werden.

Ein urkundlicher Nachweis gelang bisher noch nicht.


WEITERE ERWÄHNUNGEN

Einzelheiten zu den nachfolgend benannten Lagen und deren weitere Erwähnungen finden Sie unter den jeweils eingefügten Verlinkungen.

31. Oktober 1314

Johann und Mechtild, Eheleute von Diez, verkaufen Herrn Friedrich, ständigem Vikar des Stifts Diez, für 12 Mark Pfennig, 3 Heller für den Pfennig gerechnet, und einen Vierdung (‚fertone‘) gleicher Münze, die dieser ihnen bezahlt hat und sie zu ihrem und ihrer Kinder Nutzen verwandt haben, ihren Teil des Weingartens, den sie mit Herrn Eberhard, Thesaurar und Kanoniker des Stifts Dietkirchen (‚Deykirgen‘), bisher ungeteilt besaßen, gelegen in Konenbethin, und ein anderes Stück Weingarten dabei sowie ihren Teil des Gartens, den sie mit dem vorgenannten Eberhard ungeteilt besaßen, bei der St. Margaretenkapelle zu Freiendiez gelegen. […]
– Siegel des Grafen Gottfried von Diez, mit dessen Zustimmung dieser Vertrag geschlossen ist.

Originaldatierung: D. et actum 1314, in vigilia omnium sanctorum

Quelle: Arcinsys Hessen / HHStAW, Bestand 20, Nr. U 18

04. März 1319

Friedrich, Kaplan des Altars St. Johannes des Täufers im St. Marienstift zu Diez, vermacht – eingedenk der Mahnung des Matthäusevangeliums: Wacht und betet, da ihr nicht wißt, wann der Herr kommt, ob zur Mitternacht oder beim ersten Hahnenschrei oder des Morgens -, nachdem zuvor seine Schulden bezahlt sind, allen seinen Brüdern und Herren zum Chor 1 Mark jährlich Gülte, die vom Garten Johanns genannt ‚Dyligin‘ zu Freiendiez und von einem Weingarten in Cuonebette fällt, […].
Auch vermacht er 1 Mark zum Chor zur Präsenz, damit an jedem Montag (’secunda feria‘) nach den Quatembern das Gedächtnis aller Seelen wie am Festtag selber feierlich begangen wird. […]. Die Mark fällt von dem Weingarten, den er von Herbert gekauft hat, gelegen bei Chainsteyn. […].
Er vermacht 15 Pfennig, die am 11. November in Hambach (‚Hayn-‚) von zwei Wiesen und 1 Morgen fallen und die Sibold von Heistenbach oder dessen Erben geben, sowie einen Weingarten an der Pforte, den er gekauft hat, ebenfalls dem Altar.
Seinen Weingarten zu Fachingen (‚Vachungin‘) vermacht er auf zwei Jahre seinem Diener (’servo‘) Rorich. […]
Der vorgenannte Kanoniker Erwin und der auf dem St. Petersberg zelebrierende Priester Hartmann künden ihr Siegel auf Bitte des + Ausstellers (‚predicti Friderici bone memorie‘) an.

Originaldatierung
D. 1319, dominica qua cantatur reminiscere

Quelle: Arcinsys Hessen / HHStAW, Bestand 20, Nr. U 23

Die Lage des benannten Weingartens an der Pforte lässt sich derzeit noch nicht ermitteln. allerdings lässt sich dabei das nach Westen führende Diezer Selhobener Tor vermuten, da an anderen Stellen ein im Silber- / Seelenhofer Feld gelegen Weinberg verbrieft ist.


Weitere Erwähnungen finden Sie auf der folgenden Seite.

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