Tradition in steilsten Lagen

Nassau

Mit der erstmaligen urkundliche Erwähnung von Weinbau bei Nassau wird zugleich zum ersten Mal der Rebbau an der Lahn gesichert belegt.

Dieser urkundliche Nachweis liegt dem Verfasser noch nicht vor und er verweist daher als Quelle auf die Kurze Geschichte des Lahnweinbaus (externer Link oder in dieser Webseite unter dem Menu Geschichte aufrufbar) als Bestandteil der Bibliografie Weinbau an der Lahn (externer Link).


Historische Lagen

Im Folgenden werden in historischen Dokumenten benannte Lagen und weitere urkundliche Erwähnungen aufgeführt:

In späteren Dokumenten werden noch weitere ehemalige Lagen benannt:
An dem overen Werde (1285, 1406)
Dat Stucke an deme Stade (1285)
An der neuen Brache (iuvene sive novum novale) (1285)
An der alten Brache (antiquum novale) (1285)
Dat lange Stucke (1285)
der Holinderre (am Hanenkope) (1344)
der Hasart (1356)
an dem Heilgarten (1385)
an dem oberwerde (1406)
an dem langen Weingarten (1407)
– yn Moldinhelde (1417)
auf dem Irlich (1426)
unter dem Rupernwege (1426)
im Schreder (1426)
– am Burgberg (1477)
– die Smedenley (1514)

Die 1385 genannte Lage auf dem Staffeler (Berg) bedarf der eingehenden Untersuchung insbesondere dahin gehend, ob sie tatsächlich in der Nassauer Gemarkung oder aber zwischen Aull b. Diez und Staffel b. Limburg zu suchen ist.


Weitere urkundliche Erwähnungen

1266

Anselm von Denighofen schenkt dem Kl. Arnstein Güter bei Miehlen, Kettershain, Osterspay und Nassau (apud Nassowa), darunter seinen Weingarten (vineam) ebendort.

Ego Anselmus dictus de Dennighoven notum esse volo uuiversis quod ego mansum unum apud villam Milne situm, quem denariis meis conparavi, tradidi in testamento ecclesie sancte Marie sanctique Nicholai in Arinsten, de quo videlicet manso debentur Wigando et Conrado dicto Printsac fratribus XL denarii Colon. nomine census festo beati Martini hiemalis solvendi annuatim et dimidius agnus mense Maio et due herbergen, quas idem duo fratres vel pro ipsis alii duo, quos ad hoc deputaverint, recipient tempore conpetenti. […]
Item vineam meam apud Nassowa contuli eidem ecclesie ut in ipsa memoria mea et dilecte uxoris mee Lucardis perpetuo habeatur. […]

Originaldatierung Datum anno domini MCCLX° sexto

Quelle:
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.42, S.39f

23. Juni 1285

Schwester Lucartis von Nassau verfügt testamentarisch über verschiedene Weinberge in der Gemarkung von Nassau zu Gunsten des Klosters Arnstein.

In nomine domini amen. […]
Do siquidem ecclesie beati Nicolai in Arrinsteyn ordinis
Premonstratensis Trevirensis dyocesis post mortem meam acce-
dente consensu fratris mei Henrici et in manibus . . abbatis eius-
dem ecclesie resigno in presencia testium subscriptorura quasdam
vineas meas sitas in districtu ville Nassowiensis, quarum una voca-
tur an dem overen werde, alia dat stucke an deme stade,
tercia iuvene sive novum novale, quarta antiquum novale, quinta
dat lange stucke, …

Quelle:
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.50, S.46

Dabei zeigt das Dokument die Namensnennungen der fünf Weingärten.


11. Januar 1294

König Adolph verpfändet dem Siegfried vom Stein zum Ersatz des für ihn in der Schlacht bei Worringen erlittenen Schadens 3 Fuder Wein aus der Kelter zu Nassau bis zu deren Ablösung mit 100 Mark, kölnischer Währung.

Quelle: Arcinsys Hessen / HHStAW, Bestand 121, Nr.U vom Stein 1294 Januar 11

06. April 1344

Helwich von dem Forst, Schoffe zu Montabaur, kauft von
Rorich von Mielen einen Weingarten bei Nassau auf sechzehn
Jahre.

Ich Helewig von dem Forste, scheffen zii Montabur, und Ryetze mine eliche husfrauwe wir dun ktint allin luden daj de ersame ritter her Rorich von Milan, frauwe Dylie sine eheliche husfrauwe Cune ire sun uns bit saminder hand rechte und redeliche virkauft haint iren wingard anme Hanenkope bie Nassauwe gelegen, de genant ist der Holinderre zu seichzien jaren von der zyt daj dirre brief gegeben ist, stedecliche na einandir sullint gain als auch die briefe sprechint, die sie uns darubir gegeben haint. […]

Quelle:
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.107, S.102f

Auch dieses Dokument legt die Namen der beiden Weingärten offen.


10. Mai 1345

Die Eheleute Richwin und Hilla geben Otto, Küster zu Arnstein
und Richwins Bruder, eine Weingülte von einem Weingarten
zu Nassau.

Ich Richwin und Hella mine eliche husfrauwe dun kunt allen den, die disen genwertigen brif ansient oder horent lesen, daß wir han geben bit saminder hant und bit guden willen herren Otten, dem costere zu Arinsteyn, des vorgenannten Richwinis Bruder ses vierteyl wyngulde ewelicher gulde, die uns galt Gobille , des hus alrenest stient bi des vorgenantin Richwinis Muse zu Nasssauwe, von einem wyngarten und mac dirre vorgenannte her Otte die vorgenante wyngulde keren, war he wil.

Quelle:
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.113, S.107

13. Juli 1347

Dietrich von Staffel und Friedrich Brenner kaufen die Hälfte von Laurenburg und setzen dafür 2 Weinberge bei Nassau als Pfand.

Die Ritter Dietrich von Staffel und Friedrich Brenner bekunden, daß sie von Graf Johann von Nassau, dessen Frau Elisabeth und dessen Bruder Emich von Nassau die Hälfte der Burg Laurenburg samt den Burgmannen, Torwächtern und Turmhütern für 1500 kleine Gulden gekauft haben. Zu diesem Teil der Burg gehören Getreidegülten aus Eppenrod, Scheidt, Ruprechterode, Ruprechtsberge und Obindail. Für die Burghhut, die sie in der Burg zu Nassau halten sollen, erhalten sie jährlich 20 Malter Korn Limburger Maßes und zwei Fuder Wein. Als Pfand stellen die Verkäufer dafür zwei Weingärten in Nassau. Die Käufer verpflichten sich 300 Pfund Heller an Instandhaltungskosten zu investieren und den Burgfrieden mit Graf Adolf von Nassau zu halten. Siegler Staffel, Dietrich [I.]; Brenner, Friedrich; Nassau-Wiesbaden-Idstein, Grafen, Adolf I.; Katzenelnbogen, Grafen, Johann II.;Arnstein, Äbte, Wilhelm; Brenner, Eberhard; Stein, Johann von dem

Originaldatierung: 1347 uf sente Margareten der heiligen Juncfrowe dag.

Quelle:
Arcinsys Hessen / HHStAW, Urk. 1 Nr. 2876, 1347

Namen und damit Lage der Weingärten erden nur durch die diesbezügliche Auswertung des Originals zu erfahren sein.


20. Juli 1354

Johann, Oraf zu Nassau, Herr zu Hadamar, und seine Gemahlin Elisabeth geben dem Kl. Arnstein ihren Teil an dem Gute „von der Wizkemmen“ zu Nassau zu einem Seelgeräte.

Wir Johann Grebe von Nassauwe, Herren zu Hadamar, und frauwe Elisabeth uns eliche husfrauwe dun kunt allen den, die diesen genwortigen brif siehent odir horent lesin, daß wir umb sunderliche gnade und gunst, die wir han zu deme gotshuse zu Arinsteyn, gegebin han und geben hern Wilhelm, dem apte, und deme convente desselbin closters unse deyl an huse, an hobe, an garten und an dem wingarten, wie daß gelegin ist, daß uns ledig wordin ist zu Nassauwe von der Wizkemmen und han daß gedan umb daz si unser und unsir altvordern selin alwege die flizlicher gedenckin in yrme gebede und versprechin in daß vor uns und unse erbin daß wir si an deme gude nummer gehindern ensollen noch enwollen bit worten noch bit werkin noch bit keynerhande sachin. Und han wir der vorgeuante grebe Johan und frauwe Elsabeth uns eliche husfrauwe unsir ingesygele zu einer meren stedicheyt an dlsen brif gehangin.

Originaldatierung: Datum anno domini MCCCL° quarto in octava beate Margarete virginis.

Quelle:
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.113, S.107

29. September 1356

Dietrich von Rynbole und Else seine Hausfrau bekennen von dem Kl. Arnstein den Teil an dem Wiezkemmen-Gut, den Johann Graf von Nassau, Herr zu Hadamar, und seine Gemahlin Elsebet ihnen versetzt hat, um einen Zins von 6 fl. in Erbleihe erhalten zu haben und setzen als Unterpfand ihren Weingarten, genannt der Hasart, im Gericht zu Nassau.

Zeugen: Dietrich von Crummenau, Heinrich von den Erlen, Wiprecht von Katzenelenbogen Ritter, Hermann, Schultheis zu Nassau.
– Siegler: Der Ausstelle, Heinrich von Crummenau und Heinrich von den Erlen.

Originaldatierung: D. a. d. MCCCL° sexto ipso die sancti Michahelis archang.

Quelle:
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.163, S.135

22. Januar 1358

Delyge, Witwe Ritter Rorich von Mielen, und ihr Sohn Cuno und Carisma, dessen Gattin, verkaufen dem Abte Wilhelm und dem Kloster Arnstein und den Eheleuten Dietrich und Demudis Staffel den bei Nassau belegenen Weinberg, genannt der Holendrere, für 162 Gulden und stellen die Knappen Werner Sac, Dietrich von Dybeliche, Dietrich Hole und Eberhard Heschgin als Bürgen zu einem Einreiten in Nassau.

Originaldatierung: D. a. d. 1358 in die Vincencii martiris

Quelle: Arcinsys / HHStAW, Bestand 11, Nr. U 144
auch:
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.169, S.137

03. April 1362

Heinrich von Staffel Edelknecht und Jutta seine Hausfrau bekennen dass sie dem Abt Wilhelm und dem Kl. Arnstein ihre zwei Stück Weingarten zu Nassau ,an dem Hanenkippe“ um 125 kleine Gulden von Florenz verkauft und vor Schulteiss und Schöffen mit Halm und mit Mund, als in dem Gerichte Nassau Recht und Gewohnheit ist, aufgetragen haben.
– Siegler: Der Ausst., ferner sein Vetter der Ritter Diedrich von Staffel und Herr Diderich, Pastor zu Nassau.

Originaldatierung: D. a. d. MCCCLX° secundo dominica qua cantatur Judica domine.

Quelle: 
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.199, S.149

11. November 1363

Johann von dem Steine der Alte, Ritter, bekennt dass er zum Seelenheil seiner Altvordern, seiner Hausfrau Jutta und seiner Söhne Johann und Friedrich, Ritter, in das Kl. Arnstein einen Zins von 10 Gulden zu einem Seelgerät auf Martini gesetzt hat von den 20 Gulden Zins, die er von Otto von Schonenburg, einst Propst zu Oberwesel und Bruder seines Neffen Ulrichs von dem Steine, gekauft hat und die fallen von einem Hofe und verschiedenen Weingärten in dem Gericht zu Nassau.
Der Zins von 10 Gulden soll mit 100 Gulden an das Kloster und verwendbar zu demselben Zwecke ablösbar sein. Die ewige Messe soll in dem Chor an dem Altar des h. Johannes Evangelista abgehalten werden.
– Siegler: Der Ausst. und seine Söhne Johann und Friederich, sowie Johann Graf zu Nassau, Herr zu Merenberg.

Originaldatierung: D. ipso die b. Martini ep. a. d. MCCC° sexagesimo tercio.

Quelle: 
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.207, S.154

15. April 1369

Wilhelm von Mielen und Aleyd seine Hausfrau bekennen dass sie kein Recht an dem Weingarten zu Nassau haben, den Herr Gerhard, einst Pfarrer zu Niedertiefenbach und Conventuale des Kl. Arnstein, demselben zugebracht hat, und verzichten auf alle Ansprache.
– Siegler : Der Aussteller, sowie Johann von dem Steine Ritter und Dietrich von Staffel.

Originaldatierung: D. a. d. MCCCLX° nono dominica die quo cantatur Misericordia.

Quelle: 
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.243, S.167

24. April 1375

Ulrich genannt Kuchenmeister, Scheffer von Auel*) und Katharina seine Hausfrau bekennen dass mit ihrer Zustimmung der Schulteiss von Winden und Heintze Henkel, Neffe des Ausstellers, einen Weingarten im Gericht zu Nassau, den der Aussteller früher besass, dem Kl. Arnstein verkauft hat.
– Siegler: Der Aussteller.

Originaldatierung: D. a. d. MCCCLXX° quinto feria tercia post festum Pasche.

*) Entweder Auel A. St. Goarshausen oder das gleichnamige Dorf im A. Dicz
Quelle: 
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.268, S.180

06. November 1381

Im Jahre 1381, in der 1. Indiktion, am 6. November, um die Stunde der Vesper, im 4. Jahr Papst Urbans VI., vor Notar und Zeugen, die unten genannt sind, erschienen Gerlach von Winningen und Nikolaus von Kapellen, Priester, Kanoniker des Stifts Boppard, sowie Adelheid, Witwe des ‚Franzosis‘ von Boppard, Trierer Diözese, und bekundeten, daß sie zugegen waren, als das Mädchen (‚honesta puella‘) Sophia von Nassau, die im Hospital zu Boppard weilte, alle beweglichen und unbeweglichen Güter, Einkünfte, einen Weingarten, Äcker und alles, was sie in Nassau, Scheuern und an anderen Orten in der Herrschaft der Grafen (‚dominorum‘) von Nassau besaß, dem Kloster Bärbach (‚Berp-‚) zu ihrem und ihrer Vorfahren Jahrgedächtnis vermachte und um Bekanntgabe dieses Vermächtnisses vor einem Notar bat. Jene drei Personen erbaten hierüber ein oder mehrere Notariatsinstrumente. – unter obigem Datum vor den Herren Johann Bernhardi, Jakob Dunre, Egidius, Pastor in Herschwiesen (‚Hirswesin‘), Priestern, Kanonikern und Vikaren des Stifts Boppard, Gerlach Peltz, Edelknecht, und Johann, Glöckner des Stifts Boppard, Diakon. – Heinrich von Dausenau, Priester zu Trier, kaiserlicher Notar, bezeugt seine Anwesenheit und die Niederschrift. Er bestätigt eine Rasur in der 13. Reihe mit dem Wort: ‚contradictione‘.

Originaldatierung: Acta sunt hec in ecclesia Boppardiensi

Quelle: Arcinsys / HHStAW, Bestand 12, Nr. U 68 a

Erst eine diesbezüglich detaillierte Auswertung des Dokuments wird ergeben können, ob der besagte Weingarten Nassau oder Scheuern oder gar einem anderen Ort zuzuordnen ist.


23. Dezember 1385

Cuneman Deligen Sohn von Nassau ud Catharina seine Hausfrau bekennen dass der Abt Arnold und das Kl. Arnstein ihnen ein Viertel Weingarten am Nassauer Berg und einen „Placken“ Weingarten und eine „Hecke“ gelegen auf dem Staffeler (Berg), welche letztere sie zu gutem Weingarten machen sollen, um einen Zins von einer Mark Pfennige Limb. Wahrung weniger drei Pfennige, welche sie als „Grundzins“ von dem Weingarten geben sollen, zu Erbpacht verliehen hat. Sie haben dafür ihren Weingarten ‚an dem Heilgarten‘ zu Nassau zu Unterpfand gesetzt, dessen sie los und ledig sein sollen, wenn sie die Hecke zu gutem Weingarten gemacht haben.
– Zeugen: Die Schöffen von Nassau.
– Siegler: Hermann Schulteiss, Schöffe zu Nassau.

Originaldatierung: D. a. d. MCCCLXXXV° in vigilia Nativitatis domini nostri Jhesu Christi.

Quelle: 
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.281, S.184f

23. Juni 1393

Graf Johann zu Nassau verschreibt seiner Frau Margarete von der Mark als Wittum seine von Vater und Vettern (?) ererbten Zehnten und Weingärten zu Nassau, Laurenburg und Obernhof.

Quelle: Arcinsys / HHStAW, Bestand 170 I, Nr. U 821

06. Juni 1400

Gude von Brey (Brye) und ihre Söhne Arnold und Johan, Erben des Friedrich von Brey (Brye) verkaufen für eine ungenannte Summe dem Ritter Johann von Langenau (Langenauwe) und dessen Frau Katherine die an sie gefallene Hälfte der Güter der Eltern Johanns von Langenauw, nämlich zu Langenau (Langenauwe) und in dem dortigen Burgfrieden, Anteile an den Höfen zu Wiesen und Rode im Gericht Holzappel (Esten), Wiesen im Obernhofer (Obernhober) Gericht, Anteile des Landes auf der Metzilauwen und im Windener Gericht, einen Teil der Wiesen in der Sulczbach und unter dem Forst zu Isselbach (Uszelbach) und zu Ettersdorf (Etzeldorf); ferner einigen sie sich mit Johann von Langenau über ihre Irrung mit ihm wegen Weingärten zu Laurenburg (Luerenburg) und Hafergülte zu Wiesen und deren Lösung und über einen Weingarten zu Nassau, der nach dem Tode der Demude Base der Aussteller zu Affolderbach (Affolterbach) an die von Brey (Brye) fällt. Siegler: Johan Cronebauom von Wiltberg, Ehemann der Gude, Arnolt und Diederich Hase von Dieblich (Develich), Gudens Bruder.

Originaldatierung: ipso die Penthecostes 1400

Quelle: Arcinsys / HHStAW, Bestand 121 Nr. U von Langenau 1400 Juni 6

11. August 1400 (-1476)

Lehen der von Staffel: Burglehen zu Nassau, Weingarten und Hofstatt zu Nassau, […]

Quelle: Arcinsys / HHStAW, Bestand 171 Nr. Z 4419 mit Digitalisat

Die Digitalisate der Lehnsurkunden finden Sie hier.


14. Februar 1406

Dietrich und Markolf von Kungilbach Gebrüder und Clare ihre Schwester bekennen dass sie dem Abt Johann und dem Kl. Arnstein zu einem rechten Testament gegeben haben ihren Weingarten in der Nassauer Mark ‚an dem oberwerde‘, der der Arnsteiner Küsterei alle Jahr ein Ohm Wein gültet.
– Siegler: Dietrich v. K.; für die beiden anderen, eines Siegels entbehrenden Aussteller siegelt Vollmair von Katzenelnbogen, Edelknecht.

Originaldatierung: D. ipso die b. Valentini mart. a. d. MCCCCᵐᵒ sexto.

Quelle: 
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.313, S.196

24. Juni 1408

Johann, Abt von Arnstein, und der Content bekennen dass sie mit Heintzgin Cunemann Diligen Sohn von Nassau und Katharina, seiner Hausfrau, einen echten Kut (Kurt) gemacht und ihnen zwei Weingärten ‚an Nassauer Berg‘ gegeben, ‚wofür sie erhalten haben zwei Weingärten an dem langen Weingarten‘ sammt den dazu gehörenden Zinsen. Alle Schatzungen, Dienste oder andere Auflagen, die von dem Herrn von Nassau oder den Bürgern daselbst gemacht werden sollten, sollen auf die von den genannten Eheleuten eingetauschten Weingärten fallen, die des Klosters aber ledig und los sein. Von den übrigen Weingärten, die die genannten Eheleute von dem Kloster besitzen, sollen sie vier Schillinge Nass. W. und zwei Pfennige Zius geben. Den Zins, der auf ihren bisherigen Weingärten lag, haben sie mit Genehmigung der Zinsherren auf die vom Kloster ertauschten Weingärten gelegt.
– Siegler: die Aussteller.

Originaldatierung: D. ipso die b. Johannis Bapt. a, d. MCCCC° octavo.

Quelle: 
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.323, S.204f

08. September 1417

Jakob genannt Guncz und seine Frau Styne bekunden, daß Elisabeth, Äbtissin der Klarissen zu Bärbach (‚zu der Berp-‚), und der Konvent daselbst ihnen erblich und ewig folgende Güter (bei Nassau) verliehen haben: ‚eyne wese ym heymichen syen, die da gelegin ist bii Krichheldin unde eynen wesenplacken, der gelegin ist vor dem, walde bii der junchern wese von Baldinsteyn unde czwen placken garten, die gelegin sint zu dem Selplas unde eynen wyngarten, der gelegin ist yn Moldinhelde‚. Von diesem Weingarten sollen sie dem Kloster ein Drittel des Ertrags auf eigene Kosten und Gefahr nach Scheuern (‚Schuren‘) auf ein ihnen vom Schaffner des Kloster gewiesenes Haus liefern. […].
– Siegel des Edelknechts Johann von dem Stein.

Originaldatierung D. 1417, ipso die nativitatis beate Marie virginis

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 12, U 118

21. Juni 1426

Heintze Cruder, Bürger zu Nassau, und Phil seine Hausfrau bekennen dass sie von Abt Ortlieb und dem Kl. Arnstein drei in der Nassauer Gemarkung gelegene Weingärten, der erste auf dem Irlich, der zweite unter dem Rupernwege und der dritte im Schreder, gegen einen Zins von 25 Albus Coblenz. W. in Erbpacht erhalten und ihren Eigenweingarten auf dem Schreder dafür zu Unterpfand gesetzt haben.
Zeugen: Henne Slicher, Schulteis zu Nassau, Richwin Koller und Arnold Demuder Sohn. Schöffen daselbst.

Siegler: Henne Slicher, Schulteis zu Nassau.

Originaldatierung: D. a. d. MCCCCXXVI° ipso die b. Albani mart.

Quelle: 
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.367, S.219

26. April 1477

Lehen von Nassau-Saarbrücken, Haus zum Stein, Dorf Schweighausen mit Zubehör, Burglehen, seinen obersten Weingarten am Burgberg zu Nassau, die Mühle zu Nassau und die Wiesen oben daran, das Ungeld zu Nassau und Scheuern, Burglehen, Weingärten unter der Burg zu Laurenburg, Hofstatt bei der Burg zu Laurenburg, 3 Gulden am Bricciustag zu Esten, von den Mitganerben Grafen von Nassau, von Nassau-Saarbrücken allein Teil des Schlosses Liebenstein mit Zubehör: Friedrich vom Steine, Revers gegen Graf Philipp von Nassau-Saarbrücken.

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 121, Nr. U vom Stein 1477 April 26

Weinbau in neuerer Zeit und dessen Ausgang in Nassau

Zum Zeitpunkt der Preußische Kartenaufnahme 1:25.000, Uraufnahme-Urmesstischblätter (1843-1879) wie im beginnenden 20. Jahrhundert sollten nahezu noch alle bekannten Lagen beiderseits Nassau noch im Ertrag gestanden haben. Entsprechende Einzeichnungen in der Rhein-Weinbau-Karte für die Strecke Bingerbrück/Rüdesheim – Coblenz : einschliesslich des Lahnthales von 1902 belegen dies, wenngleich sie den Niedergang und das Brachfallen einzelner Lagen nicht wiedergeben können.

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Ausschnitt Nassau
Quelle: 
Kartenaufnahme 1:25.000, Uraufnahme-Urmesstischblätter (1843-1879)
© GeoBasis-DE / LVermGeoRP 2020, dl-de/by-2-0, https://www.lvermgeo.rlp.de [Daten bearbeitet], Originale im Besitz der Kartenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin

1885

In seinem Werk Deutsche Weine und Weinbau-Stätten notiert H. W. Dahlen auf Seite 26 interessante Daten zur Weinbaufläche und deren Erträge zu Nassau:

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Obernhof
H. W. Dahlen, Deutsche Weine und Weinbau-Stätten, a.a.O., Seite 26

Als Weinbergslagen führt er im Gegensatz zu den zum Zeitpunkt der Preußische Kartenaufnahme (1843-1879) aufgenommenen Lagen allerdings nur noch die lahnabwärts (westlich) Nassau gelegenen Niederberg und das Plattenstück sowie den Oberberg auf. Während dessen Lage nicht überliefert ist, sind Niederberg und Plattenstück heute noch verwendete Namen für Bereiche der ebendort gelegenen Nassauer Flur 55.


20. Jahrhundert

Dagegen werden in der 1902 herausgegebenen Rhein-Weinbau-Karte auch lahnaufwärts (ostwärts) in den heutigen Nassauer Fluren 46, 47 und 48 Weinbau ausgewiesen.

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Quelle:
Rhein-Weinbau-Karte für die Strecke Bingerbrück/Rüdesheim - Coblenz : einschliesslich des Lahnthales von 1902
© Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz, 2009

Ausweislich der auf gesicherten Daten beruhenden Ausführungen in der Kurzen Geschichte des Lahnweinbaus (externer Link oder in dieser Webseite unter dem Menu Geschichte aufrufbar) als Bestandteil der Bibliografie Weinbau an der Lahn (externer Link) erfolgte die letzte Weinlese im Jahr 1982.
Die Daten für den Ausgang des Weinbaus in den jeweiligen Einzellagen gilt es noch zu ermitteln.


Heute

Ebenso wie der Hasenberg zwischen Bad Ems und Dausenau werden die beiderseits Nassau brach liegenden Einzellagen immer noch zu der Großlage Lahntal gehörig geführt. Jene bei Nassau gemeinsam unter dem Namen Schloßberg.

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Großlage Lahn
© Deutsches Weininstitut / mapz.com
www.deutscheweine.de

Die Großlage Lahntal gehört seit 1971 zum Weinbaugebiet Mittelrhein. Einzig die ebenso dazu gehörenden Einzellagen in Obernhof und Weinähr stehen noch im Ertrag.

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