Tradition in steilsten Lagen

Biskirchen

Die erste bekannte urkundliche Belegung für Weinbau bei Biskirchen finden wir in einer Verkaufsurkunde aus dem Jahr 1325.

Erste bekannte urkundliche Belegung von Weinbau

Januar 1325

Adelheid von Wißmar, Bürgerin (‚civis‘) zu Wetzlar, verkauft Konrad genannt Armbruster und dessen Frau Sophia, Bürger zu Wetzlar, Heinrich, Sohn der Heidentrud von Tiefenbach (‚Diffin-‚), und dessen Frau Wintrud, wohnhaft zu Biskirchen (‚Bischobiskirgin‘), für 10 Mark Pfennig, die ihr bezahlt sind, 1 1/2 Malter Korngülte Wetzlarer Maß, fällig am 24. August (‚in festo beati Bartholomei‘), aus dem Hof (‚curia‘) des Peregrinus von Biskirchen und aus den zugehörigen Gütern: Weingärten, Äckern, Wiesen, Weiden und Hainen im Dorf Biskirchen und in dessen Feldmark.
– Siegel der Stadt (‚civitatis‘) Wetzlar.

Originaldatierung D. 1325, mense Januario

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 88, Nr. U 19

Weitere urkundliche Nennungen

25. März 1329

Konrad Armbruster, Bürger (‚civis‘) zu Wetzlar, verkauft gemeinsam mit seiner Frau Sophie dem Heidolf Metzger (‚carnifici‘) und dessen Frau Sophie, Bürger zu Wetzlar, für 4 Mark und 4 Schilling Kölnisch, die diese ihm bezahlt haben, 3 Viertel Korngülte Wetzlarer Maß, die ihm an 1 1/2 Malter Korngülte zustehen, die er und Heinrich von Tiefenbach (‚Diffin-‚), sein Schwager (’sororius‘), von der + Adelheid von Wißmar laut Urkunde darüber aus dem Hof des Peregrinus von Biskirchen (‚Bisschobiskirgin‘) und den zugehörigen Gütern: Weingärten, Äckern, Wiesen, Weiden und Hainen im Dorf Biskirchen und in dessen Feldmark, gekauft haben. Die Gülte ist von dem Hofmann (‚colonus‘) am 24. August (‚in festo beati Bartholomei‘) nach Wetzlar zu entrichten. Zum Unterpfand für die drei Viertel Korngülte setzen Heinrich, Sohn der Heidintrud von Tiefenbach, und seine Frau Wintrud ihre Hälfte (drei Viertel) jener 1 1/2 Malter
– Siegel der Stadt (‚civitatis‘) Wetzlar.

Originaldatierung D. 1329, in festo annunciacionis virginis gloriose

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 88, Nr. U 21

24. Februar 1485

Reinhard Graf von Leiningen, Herr zu Westerburg und Schaumburg, präsentiert dem Petrus Richwin, Propst der Kollegiatkirche St. Severus in Gemünden, und dem gesamten Kapitel für die ständige Vikarie am Allerheiligenaltar in jener Kirche und für das Glöckneramt (ad ..campanatiam), die durch den Versieht des Priesters Franciscus Zampert von Boppard vakant geworden sind und deren Verleihung (collatio, provisio, presentatio seu queris alia dispositio) dem Grafen zusteht, nebst den 4 Maltern Roggen und 4 Ohm Wein aus Biskirchen (Bischoffkirchen), den Priester Christian von Urdorf (‚Ordorf) und fordert, dass sie diesen zu der Vikarie zulassen und ihm die dazu und zu dem Glöckneramt gehörenden Bechte und Einkünfte überantworten.

Originaldatierung Datum 1484 more Treverensi vicesima quarta die februarii

Quelle:
Archinsys/HHStAW, Bestand 27, Nr. 46

09. Dezember 1505

Reinhard Graf zu Leiningen, Herr zu Westerburg, präsentiert dem Petrus Richwin, Propst, und dem Kapitel der Kollegiatkirche St. Severus in Gemünden für den Allerheiligenaltar und das Glöckneramt nebst 4 Ohm Wein und 4 Malter Roggen aus Biskirchen (Bischoffskirchen) gemäß der Fundation, die durch den Verzicht des Anthonius Schutze vakant sind und deren Verleihung dem Grafen nach Patronatsrecht allein zusteht, den Geistlichen Trierer Diözese Christian Schutze und fordert sie auf, diesen zu dem Altar zuzulassen und ihn mit allen zugehörigen Rechten und Einkünften zu versehen.

Originaldatierung Tertia post conceptionis Marie 1505.

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 27, Nr. 54

26. Januar 1534

Kuno Graf in Leiningen, Herr su Westerburg und Schaumburg, präsentiert dem Propst Petrus Richwin, den Pfarrer und gesamten Kapitel der Kollegiatkirche St. Severus zu Gemünden kraft seines Patronatsrechts zu dem Allerheiligenaltar in der Stiftskirche zugleich mit dem Glöckneramt (‚campanacia‘), wozu gemäß der Fundation 4 Ohm Wein und 4 Malter Roggen in Biskirchen (Bischoffskirchen) gehören, nach dessen Vakanz durch Verzicht des Cuno Loehsen den Geistlichen Petrus Schutze.

Originaldatierung Vicesima sexta die mensis Januarii 1533 more Treverensis diocesis

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 27, Nr. 66

Lokalisierung

Bisher liegen hier keine Erkenntnisse über ehemalige Weinbaulagen vor. Einzig die Südwesthanglagen am Ulmbach könnten geeignet gewesen sein.

Die Untersuchungen und Belegsuche dauern zurzeit noch an.

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Titelbild: Ortsansicht Biskirchen
© 2020 Sonja Schweitzer. Alle Rechte vorbehalten.

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