Der Reuschgraben, früher auch Rüsgrawen (1370) Nußgraben (14. Jhdt), Rußgraben (1411) oder auch als Reißgraben (1764) bezeichnet, ist ein tief eingeschnittener Erosionsgraben in der Falllinie der Laurenburger Berge, am Ostrand von Laurenburg (früher Zulheim) gelegen.
ERSTER bekannter URKUNDLICHER NACHWEIS
Die erste bekannte Erwähnung des Reuschgrabens finden wir in einer Urkunde vom 23. Februar 1370 durch die Angabe des Rüsgrawen bei der Angabe des Lageortes von Weingärten.
23. Februar 1370
Heyne von Lurenburg Edelknecht und Fie seine Hausfrau bekennen dass sie von dem Abt Heinrich und dem Kl. Arnstein 40 fl. empfangen haben, wofür sie diesem 4 ha auf ihren Eigenweingarten in dem Rüsgrawen und ihren Teil der Hecken bewiesen haben, welches Gut er Aussteller von dem Kloster zu rechtem Lehen als Manu desselben zurückerhalten hat.
Abt Heinrich und der Convent bekennen dass letzteres nach dem Recht ihrer Mannen geschehen sei.
Siegler: Der Aussteller.
D. a. d. MCCOLXIX0 sec. stil. Trev. in vigilia Mathie ap.
Quelle: Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Armstein an der Lahn, a.a.O., S.172, Nr.253
Weitere urkundliche Erwähnungen
Eine weitere Erwähnung folgt im Laurenburger Burgfrieden aus dem 15. Jahrhundert.
Hier heißt es in einer am 04.07.1663 gefertigten Abschrift einer Niederschrift des Laurenburger Burgfriedens aus dem Jahr 1411 (Ao. Dni M°. CCCC°. XI°).
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Zeile 6 … und ruff den Weingarten biß in den Rußgraben,
Zeile 7 den Rußgraben innen zurichte biß in die Lahne, …
Quelle: wird nachgetragen
Die nachfolgende Karte aus dem Jahr 1764 verzeichnet die Ausdehnung von Weinbau bei Laurenburg bis zum dort so bezeichneten Reißgraben.
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Quelle:
Geometrischer Grund Riß über Durchlauchtigster hohen Herrschafft von Anhalt Schaumburg wie auch denen Gemeinden Scheid et Laurenburg Dörnberg Kalckofen und Horhausen eigenthümlich gehörige Waldungs Districte im Scheid und Dörnberger Forst, Landeshauptarchiv Koblenz, Bestand 702, Karte 15951, 1764.
Der westliche (also nach Osten fallende) Hang wurde nach Aufgabe des Weinbaus später als Baumgarten bewirtschaftet und trägt daher heute noch die Flurbezeichnung Im Bangert trägt.
Topografie
Lage: ostwärtiger Ortsrand von Laurenburg
Exposition: 180° – 225° (S-SW)
Hangneigung: Ø 70%
Größe: ca. 5.000qm
Der Reuschgraben am ostwärtigen Ortsrand von Laurenburg
© 2018 Weinbau an der Lahn / Matthias C. Schmidt
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