Die Lagebezeichnung Lickersgrube bei Langenscheid wurde bisher nur in 2 Urkunden aus dem Jahr 1308 genannt.
Beide Urkunden sind mit der Genehmigung und dem Verkauf zweier Weinberge in der Größe von 2 Morgen befasst.
Erster urkundlicher Nachweis
03. Februar 1308
Graf Emecho von Nassau genehmigt, dass Richwin von Bubenheim, Kanoniker in Limburg, zwei Weinberge gen. Lickersgrube bei Langenscheid, die dieser von ihm kraft Erbrecht besaß, an Richolf gen. König (Kunench), Bürger zu Limburg, nach Erbrecht verkauft hat.
Originaldatierung: 1308 in crastino purificacionis beate Marie
Quelle: Arcinsys / HHStAW, Bestand 22, Nr. U 421
Weitere Erwähnungen
22. Dezember 1308
Richwin von Bubenheim, Kanoniker zu Limburg, verkauft mit Zustimmung des Emecho, Grafen von Nassau, sowie des Ritters Gerhard und der Edelknechte Johannes und Heinrich Specht (pici), Brüder des Ausstellers, für 24 Mark an Richolf gen. König (Kuninch), Bürger zu Limburg, zwei Morgen Weinberge gen. Lickersgrube, bei Langenscheidt, die jetzt Heinrich, einst Schultheiß, bebaut. Als Bürgen stellt er Cuno, Kantor des Stifts Limburg, den Edelknecht Johannes von Sayn und den vorgenannten Schultheißen Heinrich, die bei mangelnder Währschaft Einlager nehmen sollen.
Originaldatierung: 1308 in crastino sancti Thome apostoli
Quelle: Arcinsys / HHStAW, Bestand 22, Nr. U 426
Herleitung und Lokalisierung
Herleitung
Bei der Herleitung der Bedeutung Lickersgrube kann der Verfasser bisher lediglich eine Fundstelle angeben:
Lickern (verb.)
Bewirkungswort zu lecker, lecker machen, reizen, locken: weich machen, lickeren, …
Quelle: Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1880), Bd. VI (1885), Sp. 895, Z. 14. aus: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache
Hieraus lässt sich schlussfolgern, dass die Namensgebung den am Hang der so bezeichneten Grube wachsenden leckeren Wein (?) dokumentieren sollte.
Lokalisierung
Bisher lässt sich nur vermuten, dass die Langenscheider Flur 11 In der Grube die in den Dokumenten genannte Bezeichnung Lickersgrube tradiert.
Über die räumliche Ausdehnung der Lickersgrube über die heutige Flurgrenze hinaus weiter talwärts – und damit die vom Verfasser in Anlehnung an den heutigen Flurnamen Klamm so benannte Lage mit einbeziehend – lassen sich bisher ebenfalls nur Vermutungen anstellen.
***