Tradition in steilsten Lagen

Am Hamme

Die erste bekannte urkundliche Nennung von Weinbau Am Hamme finden wir im Jahr 1298.

In den Jahrhunderten danach wird die Ortsbezeichnung vielfach verändert:
 an dem Hamme1302, zum Hamme 1302, de Hamme 1304, 1374, 1447, im Hamm 1339, am Hamm 1418, 1421, 1476, an dem Hamm 1375, 1392, 1404, in dem Hammen 1387, 1389, 1391.
Heute finden wir den tradierten Flurnamen Im Hammerberg.

Erste bekannte urkundliche Nennung

APRIL 1298

Johann, Herr von L. und seine Gemahlin Oda bewidmen […]  die in Ihrer Burg zu L. erbaute Kapelle des hl. Apostels Petrus […] und vermachen ihr als kirchliche Ausstattung […] folgende Güter:
1 ganzen M. (iurger integrum) von altbebauten Weingärten, gen. Weingarten des Zöllners (theolonearii), in der Umgebung von L. auf dem Berge, gen. de Hamme; 1 anderen M. eines Weingartens, der einst Volbero gehörte, zwischen den alten Weingärten jenseits der Brücke; 2 M. (iurnales sive iugera) Weingärten daselbst, die neu anzulegen sind […]

Originaldatierung Actum et d. 1298, in mense Aprili

Quelle:
W. H. Struck, Das St. Georgenstift in Limburg, a.a.O. Nr. 64, S. 37

WEITERE URKUNDLICHE ERWÄHNUNGEN

August 1298

Wigand genannt von Kreuch (‚Creuche‘) und seine Frau Benigna statten gesunden Geistes und Leibes zu ihrem, ihrer Eltern und Vorfahren Seelenheil den Altar links im Umgang (‚in ambitu de latere sinistro‘) der Limburger Kirche, Trierer Diözese, der auf ihre Kosten erbaut und auf ihre Bitte vom Trierer Erzbischof allein um Gottes willen geweiht ist, mit Äckern, Weinbergen, Zinsen und anderen Einkünften, die sie sich aber bis zu ihrem Lebensende vorbehalten, allein aus ihrem Erbteil (‚de puro nostro patrimonio‘) testamentarisch aus. 
Es sind dies: der Acker von 6 Malter (‚iugera‘) bei den Weinbergen des Hamm (‚Hamme‘) vom Weg (‚ultra et subtus viam‘) bis zum Ufer; der Acker von 5 Malter bei den Gärten nahe dem Fischfang (‚prope piscinam‘); 
[…] 
der obere Weinberg jenseits der Brücke auf dem Berg nach Dietkirchen (‚Dik-‚), von dem 3 Schilling jährlicher Zins der Kirche zu Dirstein gezahlt werden und dessen Vergrößerung am oberen Teil dem Herrn von Limburg jährlich 4 Pfennig entrichtet; 4 1/2 Schilling von dem Haus hinter den Steinhäusern (‚retro domos lapideas‘), das den Erben eines Mannes genannt Ungedanc gehörte; […]
Alle diese Zinse nebst den genannten Äckern und Weinbergen sowie ihr neues Haus, das nahezu (‚quasi‘) an ihr Haus stößt, mit seinem Recht und Zubehör sollen dem Altar zu Eigentum und geistlichem Stiftungsrecht (‚proprietatis et ecclesiastice dotis titulo‘) gehören. […]. 
– Dekan und Kapitel sowie die Schöffen von Limburg siegeln mit dem großen Siegel (’sigilla generalia‘) des Stifts und der Stadt (‚opidi‘).

Originaldatierung Actum et d. 1298, in mense Augusto

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 34

24. November 1302

Der Edelknecht Konrad von Ottenstein und seine Frau Ida vererbpachten mit Zustimmung des Heinrich Wale, Bruders des Ritters Rorich von Weltersburg, Schwiegersohns des Ausstellers, dem Rulemann unter den Gaden. Bürger (‚oppidano‘) zu Limburg, gegen 2 Mark jährlichem Zins ihre Weingärten auf dem Berge genannt ‚zum Hamme‘ bei der Stadt (‚iuxta oppidum‘) Limburg. 
– Siegel des Johann, Herrn von Limburg.

Originaldatierung D. 1302, in vigilia beate Katherine

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 43

30. September 1304

Johann, Herr von L.., und seine Gemahlin Oda bewidmen die in ihrer Burg zu L. erbaute Kapelle des hl. Apostels Petrus und vermachen ihr als kirchliche Ausstattung folgende Güter: 
1 ganzen M. der altbebauten Weingärten, gen. ‚Weingarten des Zöllners‚, in der Umgebung von L. auf dem Berge, gen. ‚de Hamme‚;
1 M. Weingarten, der einst dem Volbero gehörte, zwischen den alten Weingärten jenseits der Brücke,
2 M. neu anzulegende Weingärten daselbst, […]

– Sg.der Ausstattung., des Guardian vom Haus der Minorität in L. und des gen. Kaplans

Originaldatierung: Actum et d. 1304, in crastino sancti Michaelis archangeli.

Quelle:
W. H. Struck, Das St. Georgenstift in Limburg, a.a.O. Nr. 83, S. 45

16. März 1311

Johann, Herr zu Limburg, und seine Gemahlin Uda sowie ihr Sohn Gerlach bekunden, daß der + Wigand von Kreuch, einst ein Bürger (‚opidanus noster‘) zu Limburg, und dessen + Frau Benigna die vier Altäre: des heiligen Matthias, heiligen Jakobus, der neuen heiligen Katharina und der 10000 Märtyrer in der Limburger Stiftskirche mit gewissen Äckern und Weinbergen bewidmeten, die sie von ihm und seinen Vorgängern zu Lehnrecht besaßen, den Aussteller einen jährlichen Zins entrichteten und an diese nach dem Tode jener, da sie kinderlos starben, rechtmäßig hätten zurückfallen müssen. […]. 
– Siegel der Aussteller (’sigilla nostra‘).

Originaldatierung: Actum et d. 1311, feria tercia post dominicam qua cantatur oculi

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 65

Die besagten Weinberge sind in dem im August 1298 erstellten Stiftungsdokument in ihrer Lage Im Hamme benannt.


19. April 1339

Heinrich genannt Wize, Kaplan des Altars der heiligen Anna im Stift Limburg, trifft – da der Tod für alle Lebenden unvermeidlich, dessen Stunde aber verborgen ist (‚Quoniam mors omnibus viventibus generalis et inevitabilis, hora autem sui adventus dubia et occulta‘) – folgende letztwillige Verfügung. Er bewidmet den Altar im Stift Dietkirchen, Trierer Diözese, der von ihm mit Zustimmung des Dekans und Kapitels daselbst begründet und zu Ehren der heiligen 12 Aposteln geweiht ist, mit seinem Hof (‚curia‘) zu Schirlingen und dessen zugehörigen Gütern. […]
Er vermacht dem Altar ferner 1 1/2 Morgen Weingarten im Hamm. Der Kaplan des Altars soll dafür 24 Viertel besseren Weins kaufen, wie er in der Stadt (‚oppido‘) Limburg käuflich zu erhalten ist, und den Kanonikern, Vikaren und Gehilfen, die im Refektorium zu Dietkirchen anwesend sind, zur Tröstung an den Vigilien der folgenden Heiligen zu trinken geben: […]
– Es siegeln der Aussteller und die Treuhänder. 
– In Gegenwart der Treuhänder und von Dylmann, Scholaster des Stifts Limburg, Heinrich genannt von Montabaur und Werner genannt Sänger, Schöffe zu Limburg.

Originaldatierung Actum et d. 1339, feria secunda proxima ante diem beati Georgii martiris

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 19, Nr. U 27

22. Dezember 1343

Hermann Pinkart und seine Frau Adelheid, Bürger zu Limburg, verkaufen ihren Weingarten, der ‚uf dem Scheide‘ zu Limburg in dem Burggraben beim Weingarten des Herrn Heinrich Fulde liegt, sowie das dazu gehörige Stück Land Herrn Swiker, Kanoniker im Stift zu Limburg, und seinen Erben für 19 Mark Pfennig, 3 Heller für den Pfennig gerechnet, die er ihnen bezahlt hat. […]. Die 5 Viertel Wein, die sie bisher jährlich davon dem Dekan und Kapitel des Limburger Stifts zum Seelgerät gegeben haben, überweisen sie auf ihren Weingarten genannt der Zöllner, der oberhalb vom Weingarten des Kaplans des Herrn von Limburg liegt; davon sollen sie dem Stift künftig den Wein jährlich im Herbst entrichten. Will aber das Stift den Wein vom Weingarten des Herrn Swiker im Burggraben haben, so sollen die Aussteller den Wein dem Herrn Swiker von ihrem Weingarten genannt der Zöllner liefern, der ihn dann dem Stift gibt. Sie verpflichten sich zur Währschaftsleistung. 
– Siegel der Herren Lutze Herburt und Harthung Schultheiß, Schöffen zu Limburg vor Welther Windener, Wirich und Gerhard, Diener (‚famulo‘) der + Frau ‚Kunzeln‘, sowie mehreren anderen glaubwürdigen Leuten.

Originaldatierung Actum et d. in crastino beati Thome apostoli 1343

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 231

Der in diesem Dokument benannte Weingarten genannt der Zöllner  wird hier Am Hamme verortet, da er bereits im April 1298 in der Umgebung von L. auf dem Berge, gen. de Hamme beschrieben wurde.


11. Juni 1374

Konrad Laurin, Vikar zu Dietkirchen, bekennt, dem Dekan, Kapitel und den Vikaren des Stifts Limburg 80 kleine Gulden von schwerem Gewicht und gängiger Münze, deren jeder 18 Schilling alter Heller gilt, zu schulden, und verpflichtet sich, die Schuld jährlich mit 5 Gulden abzuzahlen und binnen 3 Wochen nach jedem Zahltag einen Bürgen für die nächstjährige Zahlung zu stellen. Würde er nicht rechtzeitig einen Bürgen benennen, so soll das Stift solange den Wein, der des Jahres in seinem Weingarten am Hamme wächst, zu Unterpfand haben. 
– Siegel der Herren Rulmann, Dekans zu Dietkirchen, und Johann von Attendorn, Kustos (‚coster‘) ebenda.

Originaldatierung D. 1374, ipso die Barnabe apostoli

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 492

11. Mai 1375

Johannes von Lohrheim (‚Lar-‚), Kantor des St. Georgenstifts in Limburg, Trierer Diözese, macht, seines Geistes mächtig und körperlich gesund, wachsam, weil man nicht weiß, zu welcher Stunde der Herr kommt und Rechenschaft verlangt (‚racionem villicacionis mee exquirens‘), testamentsweise folgende Schenkung unter Lebenden. […]
Diese Gülte kommt so ein: […]  am 11. November […];
am gleichen Tag 3 1/2 Schilling von ‚Lemmerleppen‘ Haus und 8 Schilling und 1 Ohm Wein von einem Weingarten an dem Hamme von 1 1/2 Morgen, die jetzt von Konrad von ‚Anre‘ dem Älteren, ‚Foyt‘ von Holzhausen und Hartung genannt mit der Ziege bebaut werden; […]
Ferner schenkt er zu den allgemeinen Präsenzen des Limburger Stifts 1 Ohm Wein Limburger Maß vom besseren Wachstum des Frankenweinsder vom hunischen Wein klar geschieden ist (‚vini franci ab omni vino hunico pure segregati‘) von 5 Sateln Weingarten am Berg genannt an dem Hamme bei Limburg, auf der einen Seite neben dem Weingarten Herrn Friedrichs genannt ‚Pleichcz‘, Priesters, von denen jetzt Conzo von ‚Anre‘ 3 Satel, Werner genannt Hifenbuch, vordem Vogt (‚alias Voit‘) von Holzhausen, 1 Satel (‚unam sadulam‘) und Hartung genannt mit der Ziege 1 Satel bebauen. […]

Originaldatierung: Acta sunt hec in claustro ecclesie Lympurgensis, 1375, indictione 13, 11. die mensis Maii, pontificatus sanctissimi in Christo patris ac domini nostri, domini Gregorii divina providencia pape XI. anno quinto

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 500

28. September 1387

‚Dyle Zindolff‘ und seine Frau Else, Bürger zu Limburg, bekennen, daß sie von dem Weingarten mit seinem Vorhaupt (‚vurhobede‘) zu Limburg in dem ‚Hammen‘ am roten Berg gelegen, den sie von Werner Koch und ‚Uden‘, dessen Schwester, Kindern des + Hentze Koch, und von Richwin von den Erlen, der vorgenannten ‚Uden‘ Mann, nach Ausweis der Urkunden, die die Aussteller darüber haben, gekauft haben, dem Kaplan des Altars von St. Simon und Judas auf der neuen Kapelle im Stift Limburg 3 Malter Korngülte Limburger Maß auf eigene Kosten und Gefahr in sein Haus in Limburg zu liefern haben. Bei Leistungsverzug kann der Kaplan dem Schultheißen zu Limburg 7 Pfennig geben, und dieser kann den Rückstand, als ob er ausgeklagt ist, an dem Weingarten pfänden. 
– Siegel des Heinrich Wiße und Hermann Boppe, Schöffen zu Limburg.

Originaldatierung D. et actum 1387, in vigilia beati Michaelis archangeli

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 557

Die Bezeichnung am roten Berge ist nicht tradiert.
Es wird davon ausgegangen, dass der so genannte Berg vermutlich mit rotem Wein bebaut war.


01. September 1391

Im Jahre 1391, […] macht Heinrich genannt Rode, Vikar der 2. Messe am Altar der glorreichen Jungfrau Maria im St. Georgenstift zu Limburg, vor Notar und Zeugen, die unten genannt sind, sein Testament. […]. 
Ferner vermacht er jenem Johannes Kirchling auf Lebenszeit seine Güter in Velden (‚Vele‘) und seinen Weingarten in dem ‚Hammen‘ an dem ‚Gyrsnacken‘, die nach dessen Tod der Vikarei der 2. Messe jenes Marienaltars zufallen sollen. Zu den allgemeinen Präsenzen und Chorausteilungen des Limburger Stifts vermacht er: seinen Weingarten genannt ‚der Steynenhuß‘ jenseits der Brücke. Dessen Herbstertrag soll verkauft und der Erlös daraus den 2 Mark Gülte aus seiner Kurie und aus den nachfolgenden Gütern hinzugefügt werden. […]

Originaldatierung Acta et gesta sunt hec anno, indictione, pontificatu, die, mense, hora quibus superius

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 570

18. September 1392

Johann Hartlieb von Nauheim, Vikar im Stift Limburg, verkauft dem Dekan, Kapitel und den Vikaren desselben Stifts zur Präsenz für eine Geldsumme, die diese ihm bezahlt haben, 4 Malter ewiger Korngülte Limburger Maß, die er mit Halm und Mund, wie zu Limburg rechtsüblich, aufgetragen hat, und die er auf folgende Güter, die er zu Unterpfand setzt, anweist: auf 1 Stück Weingarten, […], an dem Hamme zwischen den Weingärten des Henne Lyne und des Dile Pletsch gelegen; auf 1 Stück Weingarten, […], zwischen dem Spital und dem Berg der Stiftsherren (‚der herren‘); […]. Er verspricht, die Gülte jährlich zwischen dem 15. August und 8. September dürr und gut nach Limburg auf das vom Stift oder dessen Präsenzmeister angewiesene Haus auf eigene Kosten und Gefahr zu liefern. […]. 
– Siegel des Heinrich ‚Wieße‘ und Cune Schultheiß, Schöffen zu Limburg.

Originaldatierung D. 1392, feria quarta post festum exaltacionis sancte crucis

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 580

29. März 1404

Heinrich Foldechin, Vikar des St. Georgenstifts in Limburg, macht, da allen Sterblichen nichts gewisser als der Tod und nichts ungewisser als die Stunde des Todes ist und es sich daher empfiehlt (‚expedit‘), dem mit guten Werken, deren Eigenschaft uns allein aus diesem Leben nachfolgt, zuvorzukommen, zu seinem Seelenheil und dem seiner Eltern, Vorfahren und Wohltäter sein Testament, damit nicht nach seinem Tode über die Güter, die Gott ihm verliehen und zugestanden hat, Streit entsteht. Seine Seele empfiehlt er dem allmächtigen Gott, der Jungfrau Maria und allen Heiligen, insbesondere auch dem Märtyrer St. Georg. Zuerst sollen seine Schulden bezahlt werden. 
Der Präsenz des St. Georgenstifts vermacht er […]. 
Ferner vermacht er: […] dem Hospital der armen Kranken in Limburg 1/2 Ohm gewöhnlichen Weins von dem Weingarten des + Obenrodder an dem Hamme, von dem jedem bettlägerig Kranken, solange der Wein reicht, täglich 1/2 Quart gereicht werden soll, […]. 
– Siegel des Ausstellers und des Thilmann von Attendorn und Johannes Honne zugleich für die beiden andern Testamentare. – Im Wohnhaus des Testators, in der Stadt (‚opido‘) Limburg, Trierer Diözese, vor Johannes von Kemel (‚-myl‘) und Gerhard von Bubenheim, Klerikern Trierer Diözese – Heilmann genannt ‚Grails‘ von Driedorf, verheirateter Kleriker Trierer Diözese, kaiserlicher Notar, bekundet seine Anwesenheit, die Niederschrift und die Beifügung seines Zeichens.

Originaldatierung: Actum et d., 1403 secundum stilum scribendi in diocesi Treverensi, indiccione duodecima, pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri, domini Bonifacii divina providencia pape noni anno quintodecimo, vicesima nona die mensis Marcii, hora vesperarum vel quasi

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 643

23. März 1418

Gerlach Schultheiß, Kanoniker im St. Georgenstift zu Limburg, und ‚Clais‘ Schultheiß, Vikar daselbst, Gebrüder, sowie Ditmar von Duckenbach (‚Do-‚), ihr Schwager, und dessen Frau Grete, Schwester der vorgenannten Gebrüder, bekunden, daß ‚Conchin‘, Schöffe zu Limburg, und dessen Frau Gertrud, Eltern des Cune und Henne Schultheiß, 10 Mark Gülte zu dem Altar der heiligen Jungfrau Agathe im Limburger Stift vermacht haben[…]. 
Die Aussteller weisen jetzt mit Wissen und Willen des Dekans und Kapitels zu Limburg die 10 Mark laut der Urkunde, die das Stift von ihren Eltern darüber hatte, auf andere Gülten an, nämlich: 5 Schilling Pfennig, fällig am 25. Dezember (‚off den Cristdag‘), von dem 1/2 Morgen Weingarten des Heintze Eckart, am obersten Weg gen dem ‚Hugsteyne‘ bei Herrn Heinrich ‚Bollendir‘ gelegen; […] 
3 Schilling Grundzins am gleichen Tag vom Weingarten des Heinrich Gottschalk, jenseits der Brücke unter Henne Gänsebein gelegen. Der vorgenannte St. Agathenaltar hat außerdem folgende Güter und Gülten: 1/2 Morgen Weingarten am Hamm, über dem Land des Klosters Eberbach (‚off dem Erbechir‘) gelegen und der Herrschaft von Limburg 2 Pfennig und nicht mehr zinsend; […]. 
– Es siegeln die Aussteller Gerlach und ‚Clais‘ Schultheiß und Ditmar von Duckenbach sowie Dekan und Kapitel zu Limburg mit dem Siegel des Stifts ad causas (‚dez wir uns gebruchen zu unsern sachen‘) zum Zeichen, daß diese Gültanweisung zum Nutzen jenes Altars mit ihrem Wissen und Willen geschah, dazu Otto Eschenauer und Crafft von Cleeberg, beides Schöffen zu Limburg.

Originaldatierung: D. 1417 secundum stilum Treverensem, dez mitwochens nach dem palmedage

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 696

Einzelheiten zur Lage gen dem ‚Hugsteyne‘ erfahren Sie über die Verlinkung.


26. Mai 1421

Heinrich von Emse, Bürger zu Limburg, und seine Frau Else verkaufen dem Kloster Eberbach einen halben Morgen Weingarten am Hamm an dem Kronenberg bei Limburg.

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 22, Nr. U 1412 mit Digitalisat

Der hier benannte Kronenberg ist nicht überliefert.


01. Februar 1447

Johann von Müllenark (‚Molnargk‘), Vogt zu Westerburg, und seine Frau ‚Fyhe‘ sowie Liese, Witwe des Friedrich Breder von Hohenstein (‚Hoen-‚), verkaufen Herrn Wygand Hyldebult, Scholaster (’scholemeyster‘) im St. Georgenstift zu Limburg, dessen Erben oder dem, der mit dessen Willen und Wissen Inhaber dieser Urkunde ist, für 700 Gulden Limburger Währung, die dieser ihnen bezahlt hat und die sie zur Tilgung der Schuld verwandt haben, die ihnen aus der Erbschaft ihres Schwiegervaters (’swegerhern‘) oder Vaters und ihrer Schwiegermutter (’swegerfrauwen‘) oder Mutter angefallen ist, 31 Malter dürren Korns Kaufmannsgut Limburger Maß ewiger Gülte, die sie mit Halm und Mund, wie es in der Herrschaft Limburg und der Grafschaft Diez und sonst im Lande rechtsüblich ist, aufgetragen haben. […]
Sie geloben, dem Käufer die Gülte jährlich zwischen dem 15. August und 8. September in sein Haus nach Limburg oder eine Meile im Umkreis davon in ein Schloß auf eigene Kosten und Gefahr zu liefern. Der 1. Aussteller mit seiner Frau weist die Gülte an auf folgende Güter, die ihnen zuteil geworden sind: […]
1 Morgen Weingarten an dem Hamme nächst Limburg an dem Steineden roten Weingarten an der Mainzer Straße; 3 Satel Land jenseits der Brücke an der Lahn vor den Weingärten; […]
1 1/2 Morgen vor den Staffeler Weingärten zwischen Heinrich von Staffel und dem Spital; […]
Die vorgenannte Witwe Liese weist die Gülte an auf folgende Güter:[…]
1 Morgen Weingarten an dem Kuhseil (‚kuweseyle‘); 1 Satel Weingarten an dem Hamm beim Driesch des Rugker von Eschenau; 1/2 Morgen Weingarten auf der ‚Slychte‘ nach Dietkirchen zu; […]
1 1/2 Morgen über den Staffeler Weingärten, ’stoßet uff Egharts graben under Wytgin‘, 1/2 Morgen über dem roten Anwender. […]
– Es siegeln der Aussteller zugleich für seine Frau, Johann im Hof für die vorgenannte Liese, Dyman von Sottenbach, Henne Breder von Hohenstein der Alte, die sämtlichen vorgenannten Bürgen, der vorgenannte Schultheiß und Schöffe zu Limburg und die vorgenannten Schultheißen zu Niederbrechen und in der Dehrner Zent.

Originaldatierung D. 1446, in vigilia purificacionis beate Marie virginis gloriose iuxta stilum Treverensem scribendi

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 794

01. Juli 1447

Im Jahre 1447, ‚indictione nona, pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri, domini Nycolai divina providencia pape quarti anno eius primo, die vero prima mensis Julii, hora vesperarum vel quasi‘, im Wohnhause des Herrn Gerlach ‚Sculteti‘, Kanoniker im St. Georgenstift (‚ecclesia collegiata‘) zu Limburg, Trierer Diözese, macht dieser vor Notar und Zeugen, die unten genannt sind, – in Anbetracht, daß sein verdächtiger Geisteszustand (’statum suspicacis mentis‘) und sein kranker Körper sich schwerlich wieder bessern werden und da nichts gewisser als der Tod und nichts ungewisser als die Stunde des Todes ist und er sich deshalb mit Werken der Frömmigkeit, soweit er kann, sichern möchte – sich und seine Seele der Gnade des allmächtigen Gottes befehlend, sein Testament, das er durch den Notar verlesen läßt. […]
Er vermacht ferner: […] der Vikarei der heiligen Jungfrau Margarethe einen Weingarten an dem Hamme bei den Weingärten der St. Bartholomäusvikarei in Limburg und der Vikarei der 12 Aposteln in Dietkirchen; […]
– Es siegeln der Aussteller und auf Bitte seiner vorgenannten Schwester Grete, Witwe des Dytmar von ‚Dygkenbach‘, der Magister Heinrich von Elz (‚de Elsa‘), Dekan des Limburger Stifts. […]

Originaldatierung Acta sunt hec anno domini, indictione, pontificatu, die, hora et loco quibus supra designatis

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 801

30. November 1451

Hermann Smydt, Henne Placzehammers Eidam, Bürger zu Limburg, und seine Frau Gele bekunden, daß sie von Herrn Peter Gobelini, Kaplan des St. Jakobsaltars im St. Georgenstift zu Limburg, zu Erbrecht erhalten haben den Weingarten des Altars von 1 Morgen, zu Limburg an dem Hamm zwischen dem Weingarten der Präsenz des Stifts, den Herr Walter Schurnposte, Kanoniker daselbst, innehat, und dem Weingarten, der zu dem Altar der 11000 Jungfrauen im Stift gehört, außen am Berg und mit einem Teil oberhalb des Weingartens des vorgenannten Kanonikers ‚uff dem reyne hene‘ gegenüber (‚gen‘) der Warte gelegen. Sie geloben, den Weingarten zu bebauen und zu bessern und künftig in gutem Bau und Besserung zu halten, auch jährlich davon 7 Tournosen Limburger Währung an den Inhaber des Altars und 3 Tournosen an das Nonnenkloster Schönau am 11. November zu entrichten. Die Gülte soll von einem Erbenstamm ungeteilt gegeben werden. Bei Leistungsverzug oder sonstiger Vertragsverletzung ist der ganze Weingarten pfändbar. 
– Siegel des ‚Clais‘ Schaube, Schöffe zu Limburg.

Originaldatierung: D. ipso die beati Andree apostoli 1451

Quelle: 
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 825

09. März 1456

Peter ‚Czauwer‘, Schöffe zu Limburg, und seine Frau ‚Elsegin‘ bekunden, daß von dem Weingarten mit dessen Vormauer (‚forheubtde‘) zu Limburg in dem Hamm am roten Berg, zwischen dem Weingarten des Herrn Crafft von Cleeberg, Kanoniker im Stift zu Limburg, und dem Weingarten Gertruds, Witwe des Otto von Eschenau, gelegen, den ihnen ihr Schwiegervater und Vater Henne Grebe, Schöffe zu Limburg, zum Beilager (‚heneliche‘) gegeben hat, dieser und dessen Erben jährlich 3 Malter Korngülte entrichtet haben. […]

– Siegel des Ausstellers und des vorgenannten Henne Grebe, Schöffe zu Limburg.

Originaldatierung: D. uff dinstag nach dem sontage letare Jherusalem 1455 iuxta stilum Treverensem

Quelle: 
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 853

Letzte bekannte Nennung

25. November 1476

Peter Schneider (Snyder), wohnhaft zu Immendorf (Imendorff), und seine Frau Else aus Limburg verkaufen dem Eberbacher Hof zu Limburg einen Weinberg am Hamm für 12 Gulden.
– Siegler Johann Bornleyder von Montabaur, Pfarrer zu Arenberg

Originaldatierung 1476 ipso die beate Katherine virginis et martiris

Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 22, Nr. U 1694 mit Digitalisat
ZUM VERGRÖSSERN IN DAS BILD KLICKEN
Digitalisat:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 22, Nr. U 1694 © 2020 Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden. Alle Rechte vorbehalten.

Den Hinweis auf den Weingarten finden Sie in Zeile 4.
Dabei eröffnet das Dokument auch, dass der Wingert „Omhi Wingert“ genannt wird.


Lokalisierung

Die Süd- und Südwesthanglagen am Kasselbach tragen heute den Flurnamen Im Hammerberg, die Bachaue des Kasselbachs wird heute Im Hamm genannt.

ZUM VERGRÖSSERN IN DAS BILD KLICKEN
Weingarten am Hammer Berg / Im Hamm ©GeoBasis-DE / LVermGeoRP 2019, dl-de/by-2-0
Weingarten Am Hammer Berg / Im Hamm 
Quelle:
© GeoBasis-DE / LVermGeoRP 2019, dl-de/by-2-0

Damit lassen sich die in den historischen Dokumenten benannten Weinberge zweifelsfrei in diesen Bereich verorten.

Es ist dabei aber davon auszugehen, dass in der Bachaue selbst kein Weinbau betrieben wurde. Die Aue eignet sich vielmehr für den Obst- und Gemüseanbau.

Heute weisen im Flurstück 20 noch erkennbare Terrassenstrukturen auf ausgegangenen Weinbau hin.

ZUM VERGRÖSSERN IN ein BILD KLICKEN
Limburg Am Hamme 
© 2023 Weinbau an der Lahn / Matthias C. Schmidt  
Alle Rechte vorbehalten

TOPOGRAFIE

Lage: Süd- und Südwesthanglagen am Kasselbach.
Exposition: 180°(S) - 270°(W)
Hangneigung: Ø 45°

***

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert