Weinbau auf dem Berg genannt Huocgesteyn wird erstmals 1303 erwähnt.
In den nächste hundert Jahren weisen weitere Urkunden Weingärten by dem Huogstein (1359), am huchstein (1365), gen dem huckstenne (1388), geen deme huochsteyne (1388), am Huycksteyn (1417) sowie am Hugsteyn (1418) nach.
ERSTER BEKANNTER URKUNDLICHER NACHWEIS
26. Januar 1303
Richwin genannt Specht und seine Frau Gertrud bekunden, daß sie zu Ehren der heiligsten Gottesmutter Maria, sowie der Heiligen Johannes des Evangelisten und des Täufers, zu deren Ehre der Altar im Stift (‚in monasterio‘) Diez (‚Detse‘) außerhalb des Chors auf der rechten Seite erbaut und geweiht ist, an demselben eine Pfründe errichtet haben. Sie haben dazu alle ihre Güter zu Netzbach (‚Netzhe-‚) angewiesen mit Ausnahme eines Hauses und der Mühle daselbst, die sie sich auf Lebenszeit vorbehalten, die aber nach ihrem Tode auch zu jener Pfründe fallen sollen, ferner: 2 Ohm gewöhnlichen Wein, die sie von Heinrich genannt Gotzyt für 9 Mark gekauft haben und die jährlich von einem Weingarten vor dem Tal (‚ante vallem‘) Diez zu liefern sind; 2 Ohm Wein zu Fachingen (‚Vachuonghyn‘), die sie von Embricho genannt Eupheler für 8 Mark gekauft haben und die aus einem Weingarten auf dem Berg genannt ‚Huocgesteyn‘, beim Weingarten des Hermann vom Wasem (‚de Cespite‘) zu entrichten sind, […]
– Siegel des Grafen Gerhard von Diez, des Ausstellers, des Heinrich Specht (‚Pici‘) et Hermann vom Turm (‚de Turri‘), Ritter.
Originaldatierung D. 1303, in crastino conversionis sancti Pauli
Quelle: Arcinsys/HHStAW, Bestand 20, Nr. U 7b
WEITERE URKUNDLICHE NACHWEISE FÜR WEINBAU AM HUOCGESTEYN
17. August 1359
Henne Sturinger, Bürger zu Limburg, und seine Frau Grete verkaufen dem Abt und Konvent des Klosters Marienstatt (Mergenstat) für eine Geldsumme, die diese ihnen bezahlt haben, den Morgen Weingarten (by dem Huogsteine), der vormals Hartung Obin gehörte, mit allem zugehörigem Recht. Sie haben das Gut mit Halm und Mund aufgetragen, wie zu Limburg rechtsüblich ist, und geloben, Währschaft zu leisten und nicht mit geistlichem oder weltlichem Gericht oder sonst dagegen zu handeln. Der Weingarten zinst jährlich zu Martini je 8 Pfennig Gülte Limburger Währung der Herrschaft von Limburg und in das (den) Stift zu Limburg. Gobel von Ballenberg, Knecht des vorgenannten Klosters, soll den Weingarten auf Lebenszeit haben.
– Siegler Siegel des Herrn Rule Bonthe und des Herrn Friedrich Ernest, Schöffen zu Limburg.Originaldatierung: Actum et datum anno domini millesimo CCCo quinquagesimo nono, sabbato post festum assumpcionis gloriose virginis Marie
Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 424 mit Digitalisat
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Arcinsys/HHStAW, Bestand 74, Nr. U 424 © 2020 Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden. Alle Rechte vorbehalten.
Den Hinweis auf den Weingarten finden Sie in Zeile 7.
03. Dezember 1365
Henne Sturinger, Bürger. zu Limburg, und seine Frau Grete verkaufen dem Abt und Konvent des Klosters Marienstatt (sente Mergenstat) für eine Geldsumme, die diese ihnen bezahlt haben, ihren Weingarten zu Limburg (obenwendig deme huchsteine zusschen derselben herren wingarten und der Mentzen wingarten). Sie haben den Weingarten mit Halm und Mund aufgetragen, wie zu Limburg rechtsüblich ist, und geloben Währschaftsleistung, wie dort ebenfalls rechtsüblich ist. Sie wollen weder mit geistlichem noch weltlichem Gericht noch sonst dagegen handeln. Der Weingarten zinst 9 Pfennig Gülte der Herrschaft zu Limburg.
– Siegler Siegel des Herrn Henrich Wiiße und des Herrn Hermann von Humbach (Hun-), Schöffen zu Limburg.Originaldatierung: Actum et datum anno domini millesimo CCCo LXo quinto, in vigilia beate Barbare virginis
Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 74, Nr. U 464
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07. Mai 1388
Rollegin Honne, Schöffe zu Limburg, bekundet sein Einverständnis, daß aus den Unterpfändern, die ihm Conze genannt Elseßer gab wegen der Gülte, die der Aussteller auf Rubers Weingarten hat, eine Sadel Weingarten (by der kuottin gen dem huckstenne), die dem + Henne von Neisen (Nessin) gehörte, ausgenommen ist. Der Aussteller und seine Erben sollen daran kein Recht mehr haben, da ihm an dessen Stelle anderes Unterpfand gesetzt ist.
Originaldatierung Anno domini M CCCo LXXXVIIIo, feria quinta post Walpurgis
Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 74, Nr. U 546 mit Digitalisat
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Den Hinweis auf den Weingarten finden Sie in Zeile 4.
02. Juni 1388
Originaldatierung Actum et datum anno domini Mo CCCo LXXX octavo, in crastino sancti Symeonis confessorisJohann Honne, Vikar im Stift Limburg, verkauft Jakob von Rübenach (Re-) und dessen Frau Else für eine Geldsumme, die diese ihm bezahlt haben, 4 Schilling Pfennig weniger 2 Pfennig Limburger Währung jährliche Gülte. Er weist die Gülte an auf einen Weingarten (geen deme huochsteyne) zwischen Heinczegin Honne und Arnold (in deme Eselsfuoße). Der Weingarten war Besitz des + Henne von Neisen (Ne-) und gehört in die Vogtei zu Kreuch. Jene Eheleute sollen dem Aussteller davon jährlich zu Martini einen Pfennig als Grundzins geben. Er gelobt Währschaft auf Jahr und Tag und hat den Weingarten mit Halm und Mund vor Schultheiß und Schöffen zu Kreuch aufgetragen.
– Siegel des (Rolgin) Honne, Schöffe zu Limburg und Kreuch, Neffen des Ausstellers.Originaldatierung Actum et datum anno domini Mo CCCo LXXX octavo, in crastino sancti Symeonis confessoris
Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 74, Nr. U 547 mit Digitalisat
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Den Hinweis auf den Weingarten finden Sie in Zeile 7.
10. August 1417
Henne von Merenberg, Bürger zu Limburg, bekennt zugleich für seine Erben, von Herrn Dylmann von Hadamar, Kanoniker im St. Georgenstift zu Limburg, den Weingarten, der vorzeiten ‚Hennen Zygenbergersen‘ gehörte, unterhalb des ‚Huycksteynß‘ am Stück des Gobel bei den Brotschirnen, mit allem Recht und Zubehör gegen 9 Tournosen Gülte Limburger Währung, fällig am 11. November, zu Erbrecht erhalten zu haben. […].
– Siegel des Otto Eschenauer, Schöffe zu Limburg, und Dylmann Gyle, Schöffe zu Kreuch.Originaldatierung: D. 1417, ipso die beati Laurencii martiris
Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 694
23. März 1418
Gerlach Schultheiß, Kanoniker im St. Georgenstift zu Limburg, und ‚Clais‘ Schultheiß, Vikar daselbst, Gebrüder, sowie Ditmar von Duckenbach (‚Do-‚), ihr Schwager, und dessen Frau Grete, Schwester der vorgenannten Gebrüder, bekunden, daß ‚Conchin‘, Schöffe zu Limburg, und dessen Frau Gertrud, Eltern des Cune und Henne Schultheiß, 10 Mark Gülte zu dem Altar der heiligen Jungfrau Agathe im Limburger Stift vermacht haben[…].
Die Aussteller weisen jetzt mit Wissen und Willen des Dekans und Kapitels zu Limburg die 10 Mark laut der Urkunde, die das Stift von ihren Eltern darüber hatte, auf andere Gülten an, nämlich: 5 Schilling Pfennig, fällig am 25. Dezember (‚off den Cristdag‘), von dem 1/2 Morgen Weingarten des Heintze Eckart, am obersten Weg gen dem ‚Hugsteyne‘ bei Herrn Heinrich ‚Bollendir‘ gelegen; […]
3 Schilling Grundzins am gleichen Tag vom Weingarten des Heinrich Gottschalk, jenseits der Brücke unter Henne Gänsebein gelegen. Der vorgenannte St. Agathenaltar hat außerdem folgende Güter und Gülten: 1/2 Morgen Weingarten am Hamm, über dem Land des Klosters Eberbach (‚off dem Erbechir‘) gelegen und der Herrschaft von Limburg 2 Pfennig und nicht mehr zinsend; […].
– Es siegeln die Aussteller Gerlach und ‚Clais‘ Schultheiß und Ditmar von Duckenbach sowie Dekan und Kapitel zu Limburg mit dem Siegel des Stifts ad causas (‚dez wir uns gebruchen zu unsern sachen‘) zum Zeichen, daß diese Gültanweisung zum Nutzen jenes Altars mit ihrem Wissen und Willen geschah, dazu Otto Eschenauer und Crafft von Cleeberg, beides Schöffen zu Limburg.Originaldatierung: D. 1417 secundum stilum Treverensem, dez mitwochens nach dem palmedage
Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 696
Einzelheiten zur Lage Am Hamm erfahren Sie über die Verlinkung
Titelbild:
Ausschnitt aus StAL-XII-1067 – Forth, Konrad Planzeichnung Brückenvorstadt und Kreuch, 1696
Quelle:
Facebookseite des Stadtarchivs Limburg a.d. Lahn Beitrag vom 10.05.2020 (externer Link öffnet in einem neuen Fenster)