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25. MAI 1443
Die Brüder Wilhelm und Dietrich von Staffel reversieren dem Erzbischof Jacob von Trier die Belehnung mit a) als Burglehen zu Limburg: 3 näher bezeichnete Wiesen zu Langendernbach und das sogenannte Smytginsgut daselbst, 4 1/2 Gulden Rente zu Hasselbach (Amt Usingen), früher im Besitz des Henne von Hattstein, genannt von Hartenfels, und 2 Gulden Rente ebendaselbst, früher im Besitz des Hartmut Herde von Buches, 6 Gulden Rente aus der Kellerei Limburg, einen Garten, einen Hof zu Limburg auf dem Berge bei der Kirche, ehemals im Besitz des Dietrich von Vilmar, genannt von Delkenheim (Deckelheim), 13 1/2 Gulden Rente zu Oberbrechen, von denen früher Dietrich von Braunsberg 6 und Hiltwin von Elkerhausen 7 1/2 zu Lehen trugen, b) als Mannlehen: Weinberge zu Urbar bei Ehrenbreitstein, c) als Burglehen zu Molsberg: die Mühle und den Tiergarten bei Molsberg, Acker- und Wiesenland daselbst, d) als Burglehen zu Balduinstein: das Judenhaus im Tale zu Balduinstein mit Zubehör, den Bornweingarten, den Weingarten vor der Hecke und Wiesen in dem Brule bei Balduinstein, e) als Mannlehen: einen Hof zu Mensfelden mit dem Bucherzehnten und anderen Gefällen daselbst, das Mahlrecht und gewisse Gefälle von einer Mühle zu Neisen, den Zehnten zu Bicherfelde (ein Flurname) zu Mensfelden, den Hof des Richard von Hadamar zu Berod (Amt Wallmerod), einen Anteil am Zehnten zu Langwiesen, das Duphaus zum Rosental zu Montabaur und einen Garten daselbst in der Gründelbach.
Originaldatierung: 1443 aff s. Urbans tag
Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 121, Nr. U von Staffel 1443 Mai 25
15. JANUAR 1495
Landgraf Wilhelm erlaubt Johann v. Staffel aus besonderer Gnade und Gunst auf Lebenszeit im Wald Fuchsenhöhle am Schloss Balduinstein Holz zu Schlagen und Weingartspfähle für seinen dortigen Weingarten zu hauen. Für den Missbrauchsfall wird Widerruf vorbehalten.
Originaldatierung: dornstage nach Felicis in pincis
Quelle:
Arcinsys/HStAD, Bestand E 14 G in Nr. 2/1, S. 105r
In den Regesten zu den beiden folgenden Dokumenten finden wir in einer Reihe von ausgewiesenen Lehen auch einen Hinweis auf Weingärten bei Balduinstein.
23. FEBRUAR 1496
Lehnsrevers des Johann von Staffel gegen Erzbischof Johann von Trier für 3 Wiesen, die große und die kleine Au und die Wilgartenwiese zu Langendernbach, das sogenannte Suntzinsgut, 4 1/2 Gulden Rente aus der erzstiftschen Rente zu Hasselbach, einst bezogen von Henne von Hattstein genannt von Hartenfels, 2 Gulden Rente zu Hasselbach, einst bezogen von Hartmud Herden von Buches, 6 Gulden Rente aus der Kellerei Limburg, einen Garten zwischen Castel und der Obermühle, einen Hof zu Limburg auf dem Berge bei der Kirche, einst Eigentum des Dietrich von Vilmar genannt von Delkenheim, 13 1/2 Gulden Rente zu Oberbrechen, von denen einst Dietrich von Braunsberg 6 und Hiltwin von Elkerhausen 7 1/2 zu Lehen getragen, sämtlich als Burglehen zu Limburg, dann als Mannlehen Weingärten zu Urbar bei Ehrenbreitstein, als Burglehen zu Molsberg eine Mühle und den Tiergarten bei Molsberg nebst Acker- und Wiesenland daselbst, als Burglehen zu Balduinstein das Judenhaus im Tale zu Balduinstein nebst Weingärten und Wiesen daselbst, als Mannlehen einen Hof zu Mensfelden mit dem Bucherzehnten und anderen Gefällen und Gütern, das Mahlrecht, 17 Schilling Rente und 1 Osterbrot aus einer Mühle, den Zehnten zu Bicherfelde, 1 Hof zu Girod (Gerenrode), einst dem Richard von Hadamar gehörig, 1 Teil am Zehnten zu Langwiesen, als Burglehen zu Molsberg: den halben Hof Griessborn mit Zubehör, 1 Hof zu Wallmerod mit seinen Rechten, alsdann 10 Gulden Rente aus der Kellerei Montabar und 5 Gulden mit 150 Gulden ablösbarer Rente zu Elz.
Originaldatierung: 1495 nach gewonheit d. stiffts v. Trier zu schriben dienstag nach Invocavit
Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 121, Nr. U von Staffel 1496 Februar 23
30. Juni 1517
Roden Christian (‚Cristiane‘) von Balduinstein (‚Baldensteyne‘) und seine Frau Barbe, Fischer Henne von Cramberg, Bruder des vorgenannten Christian (‚Cristges‘), Lorentz Scheuppe von Balduinstein und seine Frau Katherina sowie Anna Moilners von Balduinstein, Schwägerin aller Vorgenannten, nebst ihren ehelichen Kindern Johann, Peter und Else verkaufen Christine, Äbtissin zu Bärbach (‚zu der Berp-‚), und dem Konvent daselbst für eine Geldsumme, die diese ihnen bezahlt haben, 7 Tournosen Limburger Währung ewiger Gülte, die sie jährlich am 11. November dem Kloster, dessen Schaffner oder sonstigem Beauftragten in einer Summe bezahlen sollen. Sie setzen dafür zu Unterpfand: ‚Zu deme eirsten eyne fyrtel wyngartze in der Leygen zuschent Moilners Annen und Lorentzen und unse huße an deme berge zuschen Lenehart Scheuppen und Schuphen gelegen und eynen wysenplacken in Landesauwe zuschen Moilners Annen und Lentzges Peders seligen kyndern und eynen wysenplacken in Weyingen zuschen Arnolt Eußelbechers erben und stoißet wyder Sneißen stucke. […]
Item noch eyne fyrtel wyngartze in der Leygen und stoißet an Dylgen Henne‘.[…]
Die Aussteller geloben, die Unterpfänder in gutem Bau zu halten. Andernfalls können die Nonnen die Güter in gleicher Weise einziehen (‚ufholen‘).
– Siegel des Junkers Wilhelm von Staffel.Originaldatierung: D. uf dynstag na Petri et Pauli apostolorum 1517
Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 12, Nr. U 207
16. April 1550
[…]
als Burglehen zu Balduinstein das Judenhaus im Tal Balduinstein, Weingärten und Wiesen daselbst, […]
Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 121, Nr. U von Staffel 1550 April 16b
Arcinsys/HHStAW, Bestand 121, Nr. U von Staffel 1625 Januar 11b
Arcinsys/HHStAW, Bestand 121, Nr. U von Staffel 1665 September 19b
Weitere Details zu den Weingärten der vorgenannten Erwähnungen (1496, 1550 und 1625) werden nur eine Auswertung der Originaldokumente ergeben können .
1687
In einer illustrierten Flurkarte von Balduinstein und Hausen aus dem Jahr 1687 werden am Lahnhang unterhalb von Hausen Weinberge ausgeworfen.
Quelle: Balduinsteiner Blätter Band 3 2001, ISSN 1432-6442, Ortsgemeinde Balduinstein und Heimatverein Balduinstein e.V. (Hrsg.)
05. September 1769
Karl Kaspar Hertwich, Hof- und Revisionsrat, in Vollmacht der Gebrüder Hugo Kasimir Edmund und Franz Ludwig Freiherren von Kesselstatt, reversiert sich gegen Klemens Wenceslaus Erzbischof zu Trier gemäß dessen eingerücktem Lehnbrief d. d. Ehrenbreitstein 5. .. Sept. 1769 über Belehnung mit den vormals von Staffelschen Lehen: […];
dem sogenannten Judenhause im Tal zu Balduinstein mit Zubehör und genannten Weinbergen, als Burglehen von Balduinstein; […];
einem Burgsitz in Balduinstein, den vormals Friedrich Rödel (Niedel!) von Reiffenberg, danach Werner Köth von Wahnscheid inne hatte, und der durch Kauf an die von Staffel überging; […].
Siegler: Aussteller.
Quelle:
Arcinsys/HHStAW, Bestand 121, Nr. U von Kesselstatt 1769 Sept. 5
Der Lehnrevers zeigt uns, dass offensichtlich die besagten Weingärten bei Balduinstein noch im Ertrag standen – zumindest aber noch als solche vorgehalten wurden.
Letzte bekannte Erwähnung von Weinbau bei Balduinstein
1902
Den letzten bekannten Nachweis über Weinbau in Balduinstein finden wir in einer Einzeichnung in der Rhein-Weinbau-Karte für die Strecke Bingerbrück/Rüdesheim – Coblenz : einschliesslich des Lahnthales aus dem Jahr 1902, die noch die kleine Lage am Burgberg ausweist.
Danach sind keine weiteren Dokumente zum Ertragsweinbau in Balduinstein bekannt.
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