Die Weinbergslage Im Rulbert zu Niederlahnstein wird erstmals 1885 öffentlich benannt und stand bis in den Anfang des 20. Jahrhunderts im Ertrag.
Erster belegender Hinweis auf Weinbau
1803/1820
Die Weingärten im Rulbert sind im Kartenwerk der Rheinlande, 1803 – 1820 aufgenommen durch Tranchot und von Müffling zu finden, wenngleich der Name dort nicht verzeichnet ist.
Allerdings lässt dies der Rückschluss aus der heutigen Benennung dieser Lage (s.u.) zu, zumal, wie vergleichende Untersuchungen zu Einzeichnungen entlang des Mittelrheins zeigen, im Zuge der Kartenaufnahme Weingärten in die mit senkrechten Strichen in ihrer Falllinie gezeichneten (Steil-)hänge durch offensichtlich Stützmauern symbolisierende, rötlich colorierte Querstriche aufgenommen wurden.
Ausschnitt Niederlahnstein / Lagen Kulysberg & Rulbert (rechte Bildhälfte) Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und von Müffling (1803 - 1820) Kartenaufnahme 1:25.000, (1803 - 1820) BlattNr. 149/88 1816/17 Blatt Rehns-Niederlahnstein Quelle: www.geoportal.rlp.de/
Erste belegte Nennung
1882/1885
In seinem 1885 herausgegebenen Werk Deutsche Weine und Weinbau-Stätten notiert H. W. Dahlen auf Seite 26 interessante Daten des Jahres 1882 zur Weinbaufläche und deren Erträgen zu Nieder-Lahnstein:
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Nieder-Lahnstein H. W. Dahlen, Deutsche Weine und Weinbau-Stätten, a.a.O., Seite 28
Hierin wird an zweiter Stelle nach der Lage Eulsberg, der Rulbert, gefolgt von Kaulsberg, Mückenberg, oberm Arnsteinerhof, Horchheimerhöll, Scheugasse, Becherhöll und Grub genannt, wobei die die Reihenfolge der Nennungen herbeiführende Begründung nicht ersichtlich ist.
Weitere Nennungen
20. JAHRHUNDERT
In der 1902 herausgegebenen Rhein-Weinbau-Karte sind neben dem Kaulsberg nur noch die Lagen Oberm Arnsteiner Hof und Eulsberg (alle heute Niederlahnstein Flur 10) sowie im Rulbert ausgewiesen.
Quelle: Rhein-Weinbau-Karte für die Strecke Bingerbrück/Rüdesheim - Coblenz : einschliesslich des Lahnthales von 1902 © Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz, 2009
Lokalisierung
Die Im Rulbert genannte Süd-südwest-Hanglage zur Lahn ist zweifelsfrei mit dem heute noch so benannten Teil der Niederlahnsteiner Flur 13 gleichzusetzen.
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Niederlahnstein / Flur 10 Im Rulbert © GeoBasis-DE / LVermGeoRP 2020, dl-de/by-2-0
Wenngleich die heutige Flur 13 Im Rulbert eine Gesamtfläche von ca. 7,5 ha umfasst, darf man auf der Grundlage der Kartenaufnahme von einer damaligen Weinbaufläche von ca. 3 ha ausgehen.
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Ausschnitt Niederlahnstein / Lage Im Rulbert (rechte Bildhälfte) Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und von Müffling (1803 - 1820) Kartenaufnahme 1:25.000, (1803 - 1820) BlattNr. 149/88 1816/17 Blatt Rehns-Niederlahnstein Quelle: www.geoportal.rlp.de/
Überträgt man die Einzeichnungen aus der Weinbaukarte von 1902, dürfte die Anbaufläche um weitere 2 h auf ca. 5 ha erweitert worden sein.
Topografie
Lage: ostwärtiger Ortsrand von Niederlahnstein Exposition: 135° - 180°(SO-S) Hangneigung: tbd Größe: ca. 50.000qm = 5ha = 20Mg
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