Tradition in steilsten Lagen

Giebelhöll

Die Giebelhöll (Gyvelhelde 1302, Gybelhelde 1341 & 1350) benannte Weinbergslage zu Weinähr steht nach mehr als 700 Jahren Weinanbau auch heute noch im Ertrag.

01. Juni 1302

Das Deutschordenshaus zu Coblenz verleiht Friedrich und Aleydis von Langenau seine Mühle zu Weinähr, wogegen diese ihm ihren Eigenweinberg an der Giebelhöll auftragen.

[…]
Et ut prefatis religiosis super premissis magis cautum existat, supraportavimus et supraportamus eisdem recipientibus pro se et suis successoribus vineam nostram, que verum nostrum est allodium, sitam in pertinenciis ville de Anre in floro, qui Gyvelhelde vulgariter appellatur, iuxta hos confines: ex uno latere est vines Everhardi de Lurinburch militis, ex alio latere est vinea Rudingeri dicti de Huntzal et si qui alii sunt confines, quam vineam ab ipsis reconcedentibus recepimus una cum molendino predicto pro censu memorato. […]

Originaldatierung: D. 1302 in crastino ascensionis domini

Quelle:
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.57, S.54
auch: Arcinsys / HHStAW, Bestand 11, Nr. U 46 a

24. Februar 1341

Wilhelm von Crummenau Edelknecht und seine Hausfrau Ale it bekennen dass sie ihr Eigengut in dem Gerichte zu Winden, nämlich zwei Weingärten, von denen der eine an der Gybelhelde liegt, der andere auf dem Roderpfad, sowie unterschiedliche ihnen zugehörende Zinse, doch unter Zurückhaltung verschiedener Gerechtsame dem Abt Wilhelm und dem Kl. Arnstein um 171 Schildgulden, jeder im Werte zu sechsthalb grosser Turnose, verkauft haben.

Siegler: Dietrich und Heinrich von Crummenau, Brüder des Ausstellers, Dietherich von Staffel, Dime, Johann und Hildeger von Langenau.

Originaldatierung: Gr. n. C. g. druzihenhundert jar und eyn und vierzich jar uf sente Mathias dag des hellegen apposteln.

Quelle:
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.94, S.93

Einzelheiten zu der weiteren angesprochenen Lage Auf dem Roderpfad finden Sie über die Verlinkung.


01. FEBRUAR 1350

Ludewig Fritzen Sohn von Weinähr bekennt dass er dem Abt Wilhelm und dem Kl. Arnstein einen Weingarten daselbst an der Gibelhelden für 100 Mark verkauft hat.
Siegler: Johann, Pfarrer von Winden

Originaldatierung: D. a. d. MCCCL° in vigilia Purificaciones b. Marie.

Quelle:
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.128, S.121

05. Februar 1350

Kl. Arnstein bekennt dass es für die von Adelheid von Daussenau, einer Begine zu Coblenz, ihn geschenkten 103 Mark 4 Schillinge Weingärten zu Weinähr gekauft hat.

In seinem Transkript übernimmt Karl Herquet die im Original angeführten Lagebezeichnungen:

[…]
bit dem gelde han wyr gekauft zwene wingarten zu Anre, eynen morgen umb Ludewich Fritzen sun, der liget an der Gybelhelden, und eyn stücke umb Herman Metzeler, daz da liget uf dem Roderpade und hetzet an dem Windern, […]

Quelle:
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.130, S.121

Einzelheiten zu der weiteren angesprochenen Lage Auf dem Roderpfad finden Sie über die Verlinkung.


16. FEBRUAR 1358

Der Convent des Kl. Arnstein, Dietrich von Staffel und die
Genannten bessern das von dem Kloster gestiftete Siechenhaus mit
Kapitalien, Zinsen und Gülten; auch stiftet Abt Wilhelm eine ewige
Messe zu seinem Jahrgedächtnis und eine Pitanz für den Convent
von den genannten Gütern. […]

Anderwerp han wir der apt . . und der convent gegeben zcu der custerye eyn virteyl wyngartes zcu Anre an der Gybelhelden, daz wir kauften um Lodewige von Anre, den beckart und liget an den drys virteyln, die wir auch umb denselben Ludewige kauften an der Gybelhelden

S. 139
Quelle:
Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.171, S.137-139

Zu Ende des Dokumentes finden wir zudem einen angewiesenen Kauf eines Weinberges zu Kalkofen (Kalkoben) bestätigt.

Einzelheiten dazu finden Sie über die (noch einzufügende) Verlinkung.


Weinbau heute

Die heutige Einzellage Giebelhöll steht nach mehr als 700 Jahren Weinanbau auch heute noch im Ertrag.

Weitere Informationen zur Lage sowie zu Stand und Zukunft des Weinbaus in Weinähr finden Sie über die Verlinkung.

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