Den ersten bekannten urkundlich belegten Hinweis auf Weinbau bei Oberbrechen erhalten wir in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 910.
In der Formalbeschreibung des zur Belegung herangezogenen Regestes finden wir die Herleitung und Belegung der Zuordnung der zum Fronhof gehörenden Weinberge zu Oberbrechen.
Erster bekannter urkundlich belegter Hinweis auf Weinbau bei (Ober)Brechen
10. Februar 910
König Ludwig schenkt auf Bitte und nach Rat des Erzbischofs Hatto (von Mainz), seines geistlichen Vaters, und des Herzogs Konrad, seines Verwandten (’nepotis‘), dem Grafen Konrad, Sohn des Eberhard, im Lahngau (‚in pàgo Loganahe‘) in dessen Grafschaft den Fronhof Brechen (‚curtem dominicalem Brichene‘) mit Höfen (‚curtilibus‘), Gebäuden, der Kirche (‚aecclesia‘), Zehnten, Hörigen beiderlei Geschlechts, dem Salland und allen zu dem Hof gehörenden Sachen (‚universis rebus, quesitis et inquirendis, magnis ac parvis‘) zu Eigen (‚perenniter in proprium‘): mit bebauten und unbebauten Ländereien, Äckern, Wiesen, Feldern, Weinbergen, Wiesen, Wäldern, Gewässern und Wasserläufen, Mühlen, Fischfängen, Wegen und allem Zubehör (‚viis et inviis, exitibus ac reditibus, omnibusque appenditiis et adiacenciis suis‘). Graf Konrad soll nunmehr freie Befugnis haben, mit diesem Eigentum seine Kirche zu bewidmen, die er auf dem Berge, genannt Limburg, zu erbauen im Begriffe ist (‚de ipsa proprietate liberam atque securam teneat potestatem basilicam suam dotandi, quam extruere nititur in monte quodam Lintburk vocato in Logenahe‘). – Siegel und Signum des Königs. – Rekognition durch den Kanzler Salomon in Vertretung des Erzkanzlers Pilgrim.
Originaldatierung: D. 4. id (us) Februarii 909, indictione 13, anno autem regni domni Hludowici 11. – Actum Franconofurt
Quelle: Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 1 auch: W. H. Struck, Das Georgenstift, die Klöster, das Hospital und die Kapellen in Limburg an der Lahn, Regierten 910 - 1500, Wiesbaden 1956