Den ersten urkundlichen Nachweis der Lage Im Arras (auch Harras) bei Bremberg erhalten wir im Gronauer Salbuch von 1584. Andere Quellen zur Belegung liegen bislang nicht vor.
Erste bekannte urkundliche Nennung
1584
Brambach
Stendige erbtzinss ahn geldt uff Sanct Martini[…]
Debussman Balthes aus einem weingarten im Arras, oben zu das feldt, unden zu spithals wiess, einseits Bruch Sanders, anderseits Gabriel Flacht,
7 albus, 3 heller.
Gemelter von einem weingardt im Arras, oben zu des spithals stück, unden spithals wiess, einseits Wurdts Heinrich, anderseits Peters Mecheln gelegen,
— albus, 9 heller.
[…]
Quelle:
Michael Mucha, Salbuch des Klosters Gronau von 1584 – Entwurf, a.a.O.
Fol. 74 ver., S. 88
Brambach
Stendige erbtzinss ahn geldtGeyer Heinrichs Adam zu Hattenhaussen aussm Arrasweingarten, oben das feldt, unden spithals wiessen, einseits Scheffer Heintzen Peters weingart, anderseits Debussman Sanders von Brambachs weingart gelegen,
— albus, 8 heller.
Quelle:
Michael Mucha, Salbuch des Klosters Gronau von 1584 – Entwurf, a.a.O.
Fol. 75 rec., S. 88
1584
Brambach
Stendige erbtzins ahn geldtHans Neydtoffer auss dem Arras, oben des spithals hoiffstucker, unden spithals Nawe Wiessen, einseits Schue Anna, anderseits Debusman Balthes weingarten gelegen, 1 albus, 4½ heller.
Hylgar Schuch von zweyen weingarten im Arras, der erste einerseits Wuber Joan Mechteldt weingarten, unden des spithals wiessen, oben spithals acker; anderseits Schnepfen Joans erben weingarten; item der ander weingart, einseits Schnepfen Joan, anderseits Schnepfen Claussen weingarten, oben trische; unden spithals wiesen, gibt 2 albus, 9½ heller.
Lateris: 5 albus, 2 heller.
Quelle:
Michael Mucha, Salbuch des Klosters Gronau von 1584 - Entwurf, a.a.O.
Fol. 75 ver., S. 89
Brambach
Stendige erbtzinss ahn geldt[…]
Johannes Peters wietwehen vom Arrasweingart, oben des spitals hoiffstuck, unden spithals wiess, einseits Schnepfen Sanders Johan, anderseits Hilgar Schuch gelegen, 4 albus, 6 heller.
[…]
Reitzen Johan zu Gudenacker und Wilhelm Kaysser vom Arrasweingarten, oben des spithals stuck; unden spithals wiess, einseidts Thomas Joan, anderseits Reiferes Kinder, 3 albus, 2 heller
[…]
Schnepffen Sanders Johan vom Arrasweingarts, oben zu das feldt, unten Gabriell Schneider, einseits Rommels Joist, anderseits die gemein hecke, 1 albus, 3 heller.
Gemelter vom Arrasweingart, oben das feldt, unden spithals wiess, einseits Johanges Peters Mechteln, anderseits Bruch Sander, 1 albus, 9 heller.
[…]
in halt volgendes lehenbrieffs.
Schnepfen Dernn von einem weingarten Im Gutenacker, oben Paulus Woher, unden Friedrich Neidtoffer, 2 albus, 3 heller.Gemelter vom Arrasweingart, oben zu Hilgar Schuch, unden Schnepfen Joan, 1 albus, 3 heller.
Quelle:
Michael Mucha, Salbuch des Klosters Gronau von 1584 - Entwurf, a.a.O.
Fol. 76 rec., 76 ver., S. 89-90
Stendige erbzinss ahn geldt
Fol. 77 rec.
Schnepfen Johans erben zu Niederstadt vom Arrasweingart, oben zu das Bramberger feldt, unden Debus Sandern, einseits ein spietz, anderseits Debus Sandern gelegen, 1 albus, – heller.
Gemelte erben vom Arrasweingardt, oben das Bramberger feldt, unden zu die bach, einseits Hilgar Schuch, anderseits Peters Mechtell, 1 albus, – heller.
Schnepfen Claus von einem weingarten im Arras, oben zu das Feldt, unden spithals weingarten, einerseits Hilgar Schuch, anderseits Gabriell Flacht gelegen, 3 albus, 7½ heller.
Scheffer Heintzen Peter vom Arras, oben das feldt, unden ahn des spithalswiessen, einseits Gabriell Schneiders theillweingarten, anderseits Schneppen Claussen erben gelegen – albus, 8 heller.
Lateris: 6 albus, 3½ heller
Quelle:
Michael Mucha, Salbuch des Klosters Gronau von 1584 - Entwurf, a.a.O.
Fol. 77 rec., S. 90
1584 (1567/1591/ 1684)
Brambach
Onstendigk geldt dhaselbstenPeter Diehls seligen wietwehe, bemelte wietwehe hadt nachvolgende underschiedtliche güter, so des hospithals erbeygen seindt zwantzigkvier lange(, welche ahngehen uf Sanct Cathedra Petri anno et cetera [15]67) und enden sich uff Sanct Cathedra Petri anno et cetera [15]91, vermuge nachvolgent ihres lehnbrieffs darüber umb den hospithal Gruna endtlehnet und gibt davon uf jherlich uf Sanct Martini, wie hernacher zu sehen. (Diesse wissn hatt Heinrich Thiell umb 5¼ gulden zins im gebrauch.)
- Ein wiesse, gnandt die Nawe Wieß, unden ahm dorff Brambach gelegen, oben der gemein wege, unden die Harrasser bach oder der Harrasweingardt
(Dieß wieße helt 3 morgen, 4 [viertel] wie anno 1684 ??? worden.
Diesse wisse hatt Cristman Kurtzenborn zum gebrauch.)
[…]
Quelle:
Michael Mucha, Salbuch des Klosters Gronau von 1584 - Entwurf, a.a.O.
Fol. 78 rec., S. 91
1594
Es hadt der hospithal Grunaw vor wenig jahren umb die pfarr zu Kirttorff vermöge eines kauffbrieffs daruber ein ohm weinß stendiger erbtzinß kaufft.
Dießelbige wirdt jarlich zu herbsttzeitten von einem weingartten, der Arras genant, in einer erbverschreibung von etzlichen nachbaren zu Brambach in des hospithals vass gelieffert, wie solches ahngetzeigte beyde brieff so in des spithals archiven zu finden, zu ersehen.Diese stendige ohm weins haben die nachbamn zu Brambach mitt 72 gulden den 14ten januarii anno et ctera (15)94 abgeloßt, welche dem hospitthall wieder uff ziennse usgethann, erfunden dieser meiner subsciption. Actum ut supra.
Quelle: Michael Mucha, Salbuch des Klosters Gronau von 1584 - Entwurf, a.a.O.
Fol. 91 ver., S. 102
Lokalisierung
Offensichtlich tradieren die heutigen Lagebezeichnungen Herres und Ober der Herres die historische Bezeichnung Arras. Beide belegen westlich Bremberg eine Süd-Südwesthanglage mit einem Gefälle von ca. 25° = ca. 46%.

Quelle:
© Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz
Ausweislich des heutigen, für aufgelassene Weingärten typischen Bewuchses und der begrenzenden Pfade und Wege, ergibt sich eine frühere Bebauungsfläche von ca. 11.500 qm, was in etwa 4,6 Nassauischen Morgen entspricht.
Weitere topografische Hinweise, die eine ehemalige Nutzung als Weingarten belegen könnten, sind nicht erkennbar, zumal das moderate Gefälle offensichtlich keine Terrassierung erforderte.
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Foto:
Bremberg, Flur Herres (links), Flur Ober der Herres (rechts)
© 2025 Matthis C. Schmidt
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Titelbild:
Bremberg, Flur Herres
© 2025 Matthias C. Schmidt







