Im Jahr 1267 ist bei Anre (Weinähr) ein Weinberg, genannt Cursenere, verzeichnet.
Diese Bezeichnung wird nach heutiger Erkenntnis in keinem weiteren bekannten Dokument verwendet.
Einziger bekannter URKUNDLICHER NACHWEIS
Ritter Anselm von Witzelnbach [vmtl. Wasenbach] und seine Gattin Gertrud vermachen mit Zustimmung ihrer Tochter Beatrix dem Kloster Arnstein zu Händen des Abts Arnold einen Weinberg bei Weinähr und erteilen demselben unter bestimmtem Vorbehalt das Benutzungsrecht an einem zweiten Weinberge daselbst.
Quelle: Arcinsys / HHStAW, Bestand 11, Nr. U 35
Karl Herquet listet diese Urkunde mit einem Transkript. In diesem finden wir Namen und Größe dieser beiden bei Weinähr [apud Anre] gelegenen Weinberge, zum Einen namens [dicitur] an der owen mit einer Größe von ungefähr sicherlich einem Morgen [videlicet vinea ad mensuram iugeris estimatur] und zum Anderen hiesigen Weinberg des Ritter Anselm von. W. namens [que dicitur] Cusenere mit einer Größe von einem halben Morgen [cuius mensura est dimidii iugeris]:
Ego Anselmus miles dictus de Wicelenbach et Gerdrudis dilecta uxor mea notum esse volumus universis quod nos cum pari deliberacione pro remedio animarum nostrarum necnon et patris et matris eiusdem Gertruds uxoris mee et mariti ipsius Hermanni defuncti libere contulimus ecclesie sancte Marie in Arnstein et ad manus domini Arnoldi abbatis dicte ecclesie resignavimus vineam nostram apud Anre, que dicitur an der owen, que videlicet vinea ad mensuram iugeris estimatur, […].
De vinea autem nostra, cuius mensura est dimidii iugeris, que dicitur Cursenere, sic ordinandum duximus quod, altero nostrum de medio facto (!), ipsa vinea cum suis usibus usque ad tempora vite alterius in integrum sepedicte cedat ecclesie, extunc ad dictam heredem nostram sive heredes, si quos superstites habuerimus, reversura, ita tamen ut per hoc de censu, qui ex maiori vinea prenotata ipsi ecclesie debetur, medio tempore nil decrescat.[…]
Actium anno domini MCCLXVIJ.
Quelle: Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.45, S.42
HERLEITUNG UND LOKALISIERUNG
Herleitung
Der Ursprung des Namens cursenere ist wohl aus dem Althochdeutschen kursinna bzw. kursināri, aus dem Mittelhochdeutschen kürsenære bzw. aus dem Frühneuhochdeutschen kürsner abgeleitet und bedeutet Kürschner.
Quellen: Köbler, Gerhard, Althochdeutsches Wörterbuch, (6.Auflage) 2014 Köbler, Gerhard, Mittelhochdeutsches Wörterbuch, (3.Auflage) 2014
Weshalb diese Lage letztendlich so benannt wurde, ist gesichert nicht zu beantworten.
Möglicherweise ging ein Vorbesitzer dem Handwerk des Kürschners nach.
Hinweise darauf bzw. diesbezügliche Überlieferungen sind nicht bekannt.
Lokalisierung
Eine Lokalisierung dieser Lage ist wegen fehlender bzw. dem Verfasser bisher nicht bekannter Überlieferungen derzeit nicht möglich.
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