Den ersten bisher bekannten Nachweis auf den Burgweingarten erhalten wir 1472.
erster bisher bekannter urkundlicher Nachweis
26. Mai 1472
‚Coincze‘ Heilwig von Montabaur, wohnhaft zu Limburg, und seine Frau Guette verkaufen dem Peter Bock von Schönborn, Schaffner zu Bärbach (‚zu der Berp-‚), […] folgende Pfenniggülte, die sie laut einer Urkunde, die er auch von ihnen besitzt, von den Junkern Jakob und Johann ‚Sneyssen‘ gekauft haben, […] 3 Albus, die ‚Liisen‘ Dietrich von seinem jungen Weingarten unter der Burg gibt; […]
Sie haben diese Gülten dem Schaffner mit Halm und Mund aufgetragen, wie zu Cramberg rechtsüblich, vor Henne von Lohrheim, Schultheiß und Schöffe, und Gerlachs Henne, Schöffe daselbst. Sie geloben, Jahr und Tag gute Währschaft zu leisten.
– Siegel des Junkers Johann von Reifenberg, Amtmanns zu Schaumburg (‚Schauwenberg‘).Originaldatierung.: G. am dinstage na der heyligen driifaltickeyt tag 1472
Quelle:
Arcinsys / HHStAW, Bestand 12, U 177
Lokalisierung
Am nord-westlichen Teil des Langebergs schließt sich am Ortsrand von Cramberg die heute so benannte Flur Hinter der Burg an.
Davon ausgehend, dass diese den Weingarten unter der Burg, später auch Burgkwyngart genannt, namentlich tradiert, dürfte jener am oberen, ostwärtigen Teil des heutigen Köpelsberges (in der Karte rechts oben) gelegen haben.
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Quelle:
Liegenschaftskarte Cramberg
© GeoBasis-DE / LVermGeoRP 2019, dl-de/by-2-0
Untermauert wird diese Annahme, dass die nachfolgend Karte aus dem Jahr 1764 oberhalb der Winkelau, im heute so bezeichneten Köpelsberg, zum bewaldeten Langeberg hin noch Weinbau ausweist.
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Quelle:
"Geometrischer Grund-Riß über Durchlauchtigster hohen Herrschafft von Anhalt-Schaumburg wie auch denen Gemeinden Cramberg, Steinsberg u. Biebrich eigenthümlich gehörige Waldungsdistricte im Cramberger Forst ...", 1764
© Landeshauptarchiv Koblenz, Bestand 702 Nummer 15950
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Quelle:
Digitales Geländemodell der Cramberger Flur 'Langeberg'.
© GeoBasis-DE / LVermGeoRP 2025, dl-de/by-2-0 , www.lvermgeo.rlp.de
Dieses durch Laserscanbefliegungen erstellte digitale Geländemodell weist im rechten oberen Bereich der benannten Hanglage unterhalb der heutigen Flur Hinter der Burg die für Weingärten typische Terrassierung auf.
Insofern darf diese Lage als hinreichend umfassend belegt angesehen werden.
Weitere urkundliche Nennung
Zinsregister des Klosters Bärbach
1480
1. Anno Domini 1480. Dieses sint czynsse und gulde, als die jonffrauwen zu der Berppach fallendehan, bezeichnet mit den gudern, davon sie fellig synt. […]
Krampurg:
[…]
Diederichs Clais 3 alb. von eym wingart(en) genant der Burckwyngart [Bl. 5v]. –
Quelle:
Arcinsys / HHStAW, Bestand 12, U 191
auch: Wolf Heino Struck, Quellen zur Geschichte der Klöster und Stifte, a.a.O., Band 3, Nr. 231
Letzte bekannter Hinweis auf Weinbau in dieser Lage
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Quelle:
Preußische Kartenaufnahme 1:25 000 (1843-1878), Uraufnahmeblatt/Urmesstischblätter, Blatt 5613
© GeoBasis-DE / LVermGeoRP 2025, dl-de/by-2-0, www.lvermgeo.rlp.de
In der vorstehenden Karte ist auch in diesem Bereich offensichtlich noch Weinanbau verzeichnet. Ob diese Lage zu dieser Zeit aber noch im Ertrag stand, ist nicht bekannt.
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Titelbild:
Fürstlich anhalt-schaumburgische Waldungen Cramberger Forst und Waldungen der Gemeinden Cramberg, Steinsberg und Biebrich LHAKo, Bestand 702, Nr. 15950
© Landeshauptarchiv Koblenz. Alle Rechte vorbehalten.









