Die erste bekannte urkundliche Nennung eines Weingartens in dem Winkel kennen wir aus dem Jahr 1366.
Erste bekannte urkundliche Nennung
18. Oktober 1366
Henno von Kramburg, ein ,Roitknet‘, bekennt dass er Mann geworden ist des Abtes Gerhard und des Kl. Arnstein und von ihm einen Weingarten zu Kramburg zu Lehen empfangen hat, den bereits sein verstorbener Vater Marquard als Mannlehen besass. Auch ist ihm das Lehen um einen Zins von zwei Mark Geldes Limb. W. gebessert, wofür er seinen eigenen Weingarten ,in dem Winkel‘ dem Kl. aufgetragen hat.
– Siegler: Der Aussteller.Originaldatierung: D. a. d. MCCCLX° sexto ipso die b. Luce ew.
Quelle: Karl Herquet, Urkundenbuch des Prämonstratenserklosters Arnstein an der Lahn, a.a.O., Nr.226, S.160
Weitere urkundliche Nennungen
17. März 1479
Lehnrevers des Wilhelm von Staffel gegen den Abt Volbert vom Kloster Arnstein über den Zehnten zu Balduinstein, den Hof zu Diez, den Bruchhauserhof zu Winden, einen Weinberg zu Cramberg und einen Weinberg zu Winkel, womit er von demselben inhaltlich eines transsumierten Lehnbriefs von demselben Datum belehnt worden.
Originaldatierung: G. etc. 1478 nae gewonheit dez stifftz Tryer zu schriben uff mytwoch nach dem sontagh Occuli
Quelle: Arcinsys / HHStAW, Bestand 11, U 508
25. Februar 1492
Lehnrevers des Ritters Wilhelm von Staffel und seines Bruders Dietrich gegen den Abt Adam vom Kloster Arnstein über den Zehnten zu Balduinstein, den Hof zu Diez, den Bruchhauserhof zu Winden, einen Weinberg zu Cramberg und einen Weinberg zu Winkel, womit sie von demselben inhaltlich eines transsumierten Lehnbriefs von demselben Datum belehnt worden.
Originaldatierung: G. uff sant Mathis tag des heilgen aposteln a. d. 1491 more Treverensi
Quelle:
Arcinsys / HHStAW, Bestand 11, U 596
24. August 1528
Lehnrevers des Wilhelm von Staffel, zugleich namens seines Vetters Hilger von Staffel handelnd, gegen den Abt Johann Bechel vom Kloster Arnstein über den Zehnten zu Balduinstein, den Hof zu Diez, den Bruchhauser Hof zu Winden, einen Weinberg zu Cramberg und einen Weinberg zu Winkel, welche ihnen als Mannlehen verliehen worden.
Originaldatierung: G. 1528 off s. Bartholomeus tage des h. apostelen
Quelle: Arcinsys / HHStAW, Bestand 11, U 792
Lokalisierung
Am westlichen Teil des Langebergs liegt zur Lahn hin die Winkelau; diese deutet offensichtlich auf die oben benannten Weingärten hin.
Quelle:
Liegenschaftskarte Cramberg
© GeoBasis-DE / LVermGeoRP 2019, dl-de/by-2-0
Untermauert wird diese Annahme, dass die nachfolgend Karte aus dem Jahr 1764 oberhalb der Winkelau, im heute so bezeichneten Köpelsberg, Weingärten ausweist.
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Quelle:
"Geometrischer Grund-Riß über Durchlauchtigster hohen Herrschafft von Anhalt-Schaumburg wie auch denen Gemeinden Cramberg, Steinsberg u. Biebrich eigenthümlich gehörige Waldungsdistricte im Cramberger Forst ...", 1764
© Landeshauptarchiv Koblenz, Bestand 702 Nummer 15950
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Quelle:
Digitales Geländemodell der Cramberger Flur 'Langeberg'.
© GeoBasis-DE / LVermGeoRP 2025, dl-de/by-2-0 , www.lvermgeo.rlp.de
Dieses durch Laserscanbefliegungen erstellte digitale Geländemodell weist im oberen Bereich der benannten Hanglage die für Weingärten typische Terrassierung auf.
Insofern darf diese Lage als hinreichend umfassend belegt angesehen werden.
Letzte bekannter Hinweis auf Weinbau in dieser Lage
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Quelle:
Preußische Kartenaufnahme 1:25 000 (1843-1878), Uraufnahmeblatt/Urmesstischblätter, Blatt 5613
© GeoBasis-DE / LVermGeoRP 2025, dl-de/by-2-0, www.lvermgeo.rlp.de
In der vorstehenden Karte ist auch im Bereich der heutigen Flur Köpelsberg offensichtlich noch Weinanbau verzeichnet. Ob diese Lage zu dieser Zeit noch im Ertrag stand, ist nicht bekannt.
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Titelbild:
Fürstlich anhalt-schaumburgische Waldungen Cramberger Forst und Waldungen der Gemeinden Cramberg, Steinsberg und Biebrich LHAKo, Bestand 702, Nr. 15950
© Landeshauptarchiv Koblenz. Alle Rechte vorbehalten.









