Die einzig bisher bekannte Erwähnung eines Weingartens An dem Kuhseil (‚kuweseyle‘) finden wir in einer Urkunde aus dem Jahr 1447.
01. Februar 1447
Johann von Müllenark (‚Molnargk‘), Vogt zu Westerburg, und seine Frau ‚Fyhe‘ sowie Liese, Witwe des Friedrich Breder von Hohenstein (‚Hoen-‚), verkaufen Herrn Wygand Hyldebult, Scholaster (’scholemeyster‘) im St. Georgenstift zu Limburg, […], 31 Malter dürren Korns Kaufmannsgut Limburger Maß ewiger Gülte, die sie mit Halm und Mund, wie es in der Herrschaft Limburg und der Grafschaft Diez und sonst im Lande rechtsüblich ist, aufgetragen haben. […]
Sie geloben, dem Käufer die Gülte jährlich zwischen dem 15. August und 8. September in sein Haus nach Limburg oder eine Meile im Umkreis davon in ein Schloß auf eigene Kosten und Gefahr zu liefern.
[…]
Die vorgenannte Witwe Liese weist die Gülte an auf folgende Güter:[…]
1 Morgen Weingarten an dem Kuhseil (‚kuweseyle‘); 1 Satel Weingarten an dem Hamm beim Driesch des Rugker von Eschenau; […]
– Es siegeln der Aussteller zugleich für seine Frau, Johann im Hof für die vorgenannte Liese, Dyman von Sottenbach, Henne Breder von Hohenstein der Alte, die sämtlichen vorgenannten Bürgen, der vorgenannte Schultheiß und Schöffe zu Limburg und die vorgenannten Schultheißen zu Niederbrechen und in der Dehrner Zent.Originaldatierung D. 1446, in vigilia purificacionis beate Marie virginis gloriose iuxta stilum Treverensem scribendi
Quelle: Arcinsys/HHStAW, Bestand 40, Nr. U 794
Lokalisierung
Die benannte Lage des Weingartens an dem Kuhseil (‚kuweseyle‘) wird offensichtlich durch die heutige Flurbezeichnung Im Kuhsaal tradiert.
Eine Herleitung des Namens gelang bisher nicht.

Quelle: Weingarten An dem Kuweseyle © GeoBasis-DE / LVermGeoRP 2019, dl-de/by-2-0

In neuerer Zeit wurde (in den Flurstücken 93, 94 und 95 ein Kreuzweg gestaltet.

Ein einzelnes Mauerfragment im Flurstück 96 weist auf ausgegangenen Weinbau hin.
Fotos: © 2023 Weinbau an der Lahn / Matthias C. Schmidt Alle Rechte vorbehalten
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