Die erste bekannte urkundliche Erwähnung dieses Weinbergs bei Cramberg datiert aus dem Jahr 1365.
Den ersten Hinweis auf einen Weingarten, der Dietrich Duttener gehört und offensichtlich zukünftig nach ihm benannt wird,sinden wir im folgenden Dokument:
20. Juli 1365
Dietrich Duttener von Cramberg und seine Frau Adelheid verkaufen der Äbtissin und dem Konvent des St. Klarenordens zu Bärbach (‚zur Berp-‚) ihr Weingartenstück zu Cramberg, das unten an den Weingarten stößt, den das Kloster von dem Abt von Arnstein hat, mit dem Vorhaupt, das man zu einem Weingarten machen kann, und mit 16 Schilling Pfennig Zins, die sie Herrn Markw(ar)t von Cramberg, Ritter, und dessen Erben davon entrichteten, die den Zins dem Kloster zum Seelgerät gaben, für 40 Mark Pfennig Limburger Währung, die das Kloster für die Aussteller an Johann von Nauheim (‚Nu-‚), Bürger zu Limburg, bezahlt hat. Die Aussteller sollen den Weingarten auf Lebenszeit um den halben Gewinn bearbeiten. Sie geloben an Eides Statt, den Weingarten getreulich zu versehen (‚hantyren‘) mit aller zugehörigen Arbeit, wie zu Cramberg üblich ist. Wenn der Wein an den Stöcken steht, sollen sie ihn Tag und Nacht in acht nehmen (‚bewaren‘), damit kein Schaden daran geschieht ‚an truben zu verkeufen oder vulen oder vormost zu machen oder an keinen anderen sachen‘. Sie sollen jährlich 6 Fuder Mist einlegen und die Nonnen 10 Fuder, die sie in deren Hof oder anderswo, wo diese ihn kaufen, laden helfen und auf eigene Kosten und mit eigener Arbeit zu den Stöcken legen sollen. Sie dürfen nicht mehr auf ihren Gewinnanteil entlehnen oder Schulden machen, es sei denn, daß sie dem Kloster dessen Anteil entrichtet haben, wie es beider Kerben ausweisen. Würden die Aussteller ihre Leibzucht an dem Weingarten verkaufen, so soll das Kloster ihnen soviel geben, wie es Junker Johann von Cramberg und zwei oder drei verständigen (‚bescheiden‘) Männern im Dorf angemessen (‚zitliche‘) dünkt, und den Weingarten an sich nehmen. Verstoßen die Aussteller gegen diesen Vertrag und wird dies von zwei oder drei glaubwürdigen Männern bezeugt, so sollen sie alles Recht daran verloren haben.
– Junker Johann von Cramberg, Edelknecht, Herr Entzil, Priester zu Nauheim, Wessillatßhe, Kuno (‚Chuin‘) ‚Schaif‘ und Hermann Paulus von Cramberg, die gesehen und gehört haben, daß alle diese Sachen so geschehen und verhandelt (‚gehantyrt‘) und zu Cramberg vor den Heimbürgen und den Nachbarn aufgegeben sind und der Weinkauf dort gegeben und getrunken ist vor Alten und Jungen.
– Siegel des Herrn Rorich Bucher von Westerburg, Ritters, und des Junkers Johann von Cramberg, Schwagers desselben.Originaldatierung: D. 1365, tercio decimo kalendas Augusti
Quelle: Arcinsys / HHStAW, Bestand 12, U 35
Erste bekannte urkundliche Nennungen
Dass der oben genannte Weingarten nach dem Verkäufer Dietrich Duttener von Crambergenannt wird, erfahren wir erstmalig im nachfolgen Dokument.
15. September 1365
Rorich Bucher von Westerburg, Ritter, vermacht zu seinem und seiner Tochter Katharina Seelenheil den Nonnen des St. Klarenordens zu Clarenfeld zum Seelgerät 5 Schilling Pfennig weniger 3 Pfennig Limburger Währung ewigen Zinses, die am 11. November zu Cramberg von Dietrich Dutteners Weingarten fallen, den die Nonnen mit seiner und seines Schwagers, Johanns von Cramberg, Einwilligung gekauft haben. Das Kloster hat auf die 4 Achtel Korngülte Limburger Maß verzichtet, die der Aussteller seiner Schwester Gertrud, Nonne daselbst, auf Lebenszeit geben sollte. Die Nonnen sollen seiner, seiner + Frau Agnes, seiner Tochter Katharina und ihrer beider Altvordern tot und lebendig in ihrem Kloster gedenken und die Jahrzeit begehen an den vier Quatembern (‚fronefasten‘), wie in ihrem Orden üblich.
– Siegel des Ausstellers.Originaldatierung: D. 1365, des neisten dagis na des heiligen krutzis dage, alse iz erhaben wart
Quelle:
Arcinsys / HHStAW, Bestand 12, U 38
Ein um 1500 notierter Rückvermerk verrät uns den Namen des Weingartens: ‚Zu Krampurg van eime wingart, heißit Duttener‚
Weitere urkundliche Nennungen
23. Dezember 1367
Heinrich Großkopf von Balduinstein (‚Balden-‚), Bürger, und seine Frau Demut bekunden, daß Lyfmut, Äbtissin des St. Klarenordens zu Bärbach (‚zur Berp-‚), und der Konvent daselbst ihnen für 12 Mark Pfennig Limburger Währung, die sie dem Kloster bezahlt haben, 1 Mark ewigen Zins auf deren Weingarten zu Cramberg neben Dietrich Dutteners Weingarten verkauft und sie diesen Zins dem Kloster zu einem ewigen Testament wiedergegeben haben und damit in die Bruderschaft eingetreten sind (‚han uns dar gebrodert‘). Das Kloster soll ihrer und Krismen, der ersten Frau des Ausstellers, der Kinder beider Seiten und ihrer Altvordern gedenken und in ihrem Kloster, wie üblich, an den vier Quatembern (‚fronefasten‘) die Jahrzeiten begehen mit Vigilien, Messen und andern guten Werken. Das Kloster soll den Zins schon jetzt zu ihren Lebzeiten erheben.
– Siegel des Junkers Dietrich von Staffel, Burggrafen zu Balduinstein.Originaldatierung: D. 1367, decimo kalendas Januarii
Quelle:
Arcinsys / HHStAW, Bestand 12, U 43
1480
1. Anno Domini 1480. Dieses sint czynsse und gulde, als die jonffrauwen zu der Berppach fallendehan, bezeichnet mit den gudern, davon sie fellig synt. […]
6. Krampurg: […] .
– Henne Happecher unde Katherin, sin husf(rau), geben 2 alb. von eyhme wingarten, liget in dem Dottener an Peder Heckenluffer.
– Peder Heckenluffer 3 alb., von eyme wyngart, liget daselbis.
– Diederich Snyder Henne Gerlachs eydem, 3 alb. von eyme wyngart, liget daselbs an Peders wygart vorg(e)n(an)t.
– Henne Gerlach 2 alb. daeselbs von einem wyngart(en).
– Hen Gerlach obg(enant) gibt 2 alb. von eyme wyngart in demselben berge unde dye beyde wingart(en) ligent neben Tiele von Mude.
– Heynrich Nycze an Henne Gerlach daeselbs eyn wyngart, stoisset bis an das Felt, gibt 2 alb.
– Kessel Henne 2 alb. von eyme wingert(en) daeselbis an Heinrich Nyczen.
– Lange Henne der schulteiß 2 alb. von Heyme wingart(en) dasselbs neben Happecher heruß.
– Diese vor(e)n(an)t(en) wingarten sementlichen sint alle eynn wyngart gewusst unde heißet mit Namen der Dotterer.[…]
Quelle: Struck, Wolf-Heino, Das Klarissenkloster zu Bärbach, a.a.O., Nr.231, S.91f auch: Arcinsys / HHStAW, Bestand 12, U 191
Die Originalschrift finden Sie in der nachfolgenden Reproduktion ab 2. Abschnitt der linken Seite bis einschließlich 4. Abschnitt der rechten Seite.
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HHStAW, Bestand 10, Nr. U 191 © Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden. Alle Rechte vorbehalten.
Lokalisierung
Die Lokalisierung des benannten Weingartens gelang bisher leider noch nicht.
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